6935231-1983_07_08.jpg
Digital In Arbeit

Träume von der Ökumene

Werbung
Werbung
Werbung

Auf Einladung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich trafen sich in Wien 60 Delegierte aus 25 europäischen (auch osteuropäischen) Ländern zur Vorbereitung der 6. Vollversammlung des ökumenischen Rates der Kirchen, die vom 24. Juli bis 10. August 1983 in Vancouver/ Kanada unter dem Thema „Jesus Christus, das Leben der Welt" stattfinden wird.

Der ökumenische Rat der Kirchen vereint auf internationaler Ebene jene „Kirchen, die den Herrn Jesus Christus gemäß der Heiligen Schrift als Gott und Heiland bekennen". Orthodoxe, An-glikaner, Lutheraner, Pfingstler, Baptisten, Reformierte usw. aus rund 300 Kirchen in 85 Ländern der Welt wollen im ökumenischen Rat gemeinsam ihren Glauben bezeugen und in Zusammenarbeit zur Lösung der Weltprobleme beitragen.

Der ökumenische Rat war -seine Wurzeln reichen in das Jahr

1910 zurück - 1948 in Amsterdam gegründet worden und befaßt sich sowohl mit der Klärung theologischer Fragen zwischen den einzelnen Kirchen (Verständnis von Taufe, Eucharistie, kirchlichem Amt) als auch mit sozialen, wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Problemen (Menschenrechte!), vor allem auch in Ländern der Dritten Welt. Seine finanzielle Unterstützung von Befreiungsbewegungen in Afrika und Lateinamerika hat ihm den Vorwurf politischer Naivität und Einäugigkeit eingetragen.

Für Österreich wurde der ökumenische Rat der Kirchen 1952 gegründet, die römisch-katholische Kirche ist sowohl in Österreich wie auch international nur als Beobachter vertreten, wobei diese besonders in den Sachkommissionen den Mitgliedern völlig gleichberechtigt ist.

Bei der Wiener Tagung wurden als Schwerpunkte im Leben der europäischen Mitgliedskirchen herausgearbeitet: das Zeugnis in einer geteilten Welt, Schritte im Blick auf die Einheit, Friede und Gerechtigkeit und die Möglichkeit, Leben zu teilen in einer von der Technik beherrschten Welt.

Ebenso wichtig aber waren die Begegnungen und Gespräche der Teilnehmer, die Einladungen der Delegierten zu Gottesdiensten in Wiener Gemeinden und die Kontakte mit Wiener Kirchenvertretern. Und so sehen beispielsweise „Träume von der Ökumene" aus (so der Titel einer Abendveranstaltung): „Ich träume von einem Christentum, wo jeder jede Kirche betreten kann und jeden Gottesdienst besuchen und teilnehmen kann am Gebet und Lobpreis, am Gesang und Sakrament und angenommen wird wie ein Mitglied der Familie, gleichgültig wie weit die verwandtschaftlichen Beziehungen sein mögen".

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung