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Trauriges Gedenken

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Nahezu unbeachtet von der westlichen Christenheit jährte sich vor wenigen Tagen zum zehnten Mal der Ausbruch des libanesischen Bürgerkriegs.

Die Christen des Westens üben sich in Sachen Libanon im Wegschauen. Sie wollen nicht zur Kenntnis nehmen, daß der eigentliche Grund der Auseinandersetzung darin besteht, daß es für Andersgläubige in der islamischen Konzeption keinen gleichberechtigten Platz gibt.

Der Islam bedeutet ,JDin wa daula”, Religion und Staat, für die sogenannten „Gemäßigten” genauso wie für die .Revolutionäre”. Der Libanon war das einzige Land im Nahen Osten, in dem die Christen frei atmen, sich frei entfalten konnten, wo sie nicht Bürger zweiter Klasse waren.

A ber all das, was den Libanon vor 1975 zum Zufluchtsort für Christen aus dem ganzen Nahen Osten gemacht hatte, ist im „Mal-strom” des zehnjährigen Bürgerkriegs zerrieben worden.

Das Verhalten der westlichen Christenheit in Sachen Libanon ruft in peinlicher Weise das Versagen des „A bendlandes” in Erinnerung, als vor genau 70 Jahren — ein zweiter trauriger Gedenktag — die von der osma-nischen Regierung befohlene Ausrottung der armenischen und syrischen Christen begann.

Wird „christliche Solidarität” erwachen, bevor es auch im Libanon zu spät ist?

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