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Uber Grenzen

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Als Arnold Schönberg zu komponieren begann, war er ein glühender Anhänger der „Zukunftsmusik“ , Richard Wagners. Der romantischen Tradition gehörte seine künstlerische Überzeugung. Brahms, Mahler, Richard Strauß und Wagner waren seine geistigen Ahnen.

Und als er 1899 sein Streichsextett „Verklärte Nacht“ und 1901 seine monströsen „Gurrelieder“ vorlegte, hätte kaum ein Musiker seiner Zeit vorauszusagen gewagt, daß Schönberg sehr bald mit dieser Tradition und ihren Errungenschaften kritisch abrechnen würde.

Alsam 13. Juli 1951-also vor 30 Jahren - Schönberg im 77. Lebensjahr in seinem Emigrationsrefugium in Los Angeles starb, war er stolz darauf, „einem Ausdrucks- und Formideal nähergekommen zu sein, das mir seit Jahren vorschwebte“. Er hatte „alle Schranken einer vergangenen Ästhetik durchbrochen“.

1912 entstand sein „Pierrot lunaire“ - einer der entscheiden- sten Schritte in Richtung „Freiheit Atonalität“ war getan. Mit den fünf Klavierstücken op. 23, der Klaviersuite op. 25 und dem Bläserquintett war der „Zwölftonbruch“ vollzogen.

Schönberg stellt die Lehre von den zwölf aufeinander bezogenen Halbtönen der Oktave auf und setzt sie zu einer neuen kompositorischen Ordnung in Beziehung. Aber trotz aller kritisch analytischen Einstellung Schönbergs zum Schaffensprozeß hat er Intuition nie zu kurz kommen lassen. „Musik, die nicht aus dem Innern ihres Schöpfers kommt“, sagt er selbst, „kann nie gute Musik sein …

Bühnenwerke wie das Mono- dram „Erwartung“ (1909) oder sein „Moses und Aaron“ (1930/ 32), seine „Gurre“-Lieder, „Pel- leas und Melisande“, „Pierrot lunaire“ die Kammersinfonie op. 9, das schmale, aber umso bedeutendere Klavierwerk sind aus unserer Musikkultur nicht wegzudenken.

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