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Übergang einer Zeit in die andere

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„Die Bogenbrücke" zu betreten war dem kleinen Mark verboten, weil sie alt und ihr Geländer brüchig ist. Wiewohl es eine Familiengeschichte ist, psychologisch fundiert, wird der neue Roman von Elisabeth Hauer so spannend gestaltet, mit aufregenden Wendungen, daß er sich wie ein Krimi liest.

Die Mutter des Siebenjährigen hat seinen Vater, ihren zweiten Mann, verlassen und kehrt, nach acht Jahren, zum ersten zurück; doch für den Buben wird der Milieuwechsel zum fast unlösbaren Problem. Er verläßt sich lieber auf den unverläßlichen Vater, mag dessen Mutter und besonders die ländlich karge Umgebung, in der er die Zwischenzeit verlebt hat: seine Mutter hatte sich vom zweiten Gatten (einem erfolglosen Künstler) getrennt, ohne zu ahnen, daß der erste (solid tüchtiger Manager) sie zur Wiederverheiratung überreden wird. Die Kunstdiebstähle aus Kirchen, eine Nebenhandlung, sind als Spannungselement nicht unwichtig und geschickt in den Hauptstrang der Geschichte eingeflochten.

„Die Bogenbrücke" zwischen Vergangenheit und Zukunft wird zum Symbol eines schwierigen und gefährlichen Überganges, und der ist das wahre Thema, von der Autorin souverän bewältigt.

DIE BOGENBRÜCKE. Von Elisabeth Hauer. Styria Verlag, Graz/Wien/Köln 1992. 320 Seiten, öS 298,-.

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