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Umwelt ist ein Produkt
Dank Atis (Projekt EU 134) sollen Millionen Touristen noch reibungsloser durch den Urlaub flutschen. In Österreich wird der ÖAMTC die Datenbank der AIT, der Dachorganisation der Touringclubs mit weltweit 65 Millionen Mitgliedern, aufbauen und betreuen. In der ersten Ausbaustufe haben sich acht Automobilclubs aus sieben europäischen Ländern mit 22,8 Millionen Mitgliedern zusammengetan. Atis wird's möglich machen, Informationen über Städte, Sehenswürdigkeiten, Hotels, Restaurants, Reisestrecken, Verkehrsverhältnisse, Zollbestimmungen und so weiter dank automatischer Übersetzung in der eigenen Landessprache abzurufen.
Über die Gasturbine als PKW-Antrieb wird seit Jahrzehnten geredet. Das Projekt EU 209 heißt Agata (Advanced Gas Turbines for Automobiles) und soll die Entwicklung eines leiseren, vibrationsfreien, gegenüber dem Kolbenmotor um 20 Prozent sparsameren und obendrein bei geringeren Ansprüchen an die Treibstoffqualität viel umweltfreundlicheren Autoantriebes vorantreiben. 1350 Grad heiße, hochkorrosive Gase stellen aber höchste Ansprüche an die Werkstoffe.
Das Metallwerk Plansee/Reutte hat gemeinsam mit der deutschen Metallgesellschaft AG im Süden Bayerns eine Tochterfirma gegründet, wo begonnen wurde, geeignete Superlegierungen auf Eisen- oder Nickelbasis für die hochbeanspruchten metallischen Teile der Turbine in voraussichtlich dreieinhalbjähriger „Maßarbeit" zu entwickeln. Mit der Turbine selbst ist etwa im Jahr 2002 zu rechnen.
Eurotriangle (Projekt EU 257). Unter österreichischer Federführung arbeiten das Ludwig-Boltz-mann-Institut für Informationstechnologische Systemforschung sowie österreichische, deutsche und französische Softwareentwickler an einem mehrsprachigen Datenbanksystem, das eine Kombination von Wörterbuch und Lexikon darstellt. Es soll einen neuen Standard der Lexikographie begründen.
Welding Engineering Expert Systems (Projekt EU 259). Das gesamte schweißtechnologische Wissen soll in einem Computer-Expertensystem abrufbar zusammengefaßt werden. Die VOEST-ALPINE bearbeitet das Teilprojekt Plattie-rungsschweißen.
MPD (Projekt EU 275, „Cham-bernet-Projekt"). Als sich 1984 in einem Pilotversuch fünf Handelskammern über Datenleitungen verbanden, zeigte sich, daß sie verschiedene Produkt-Abfragesysteme, Produkt-Kennummern und Terminologien verwendeten. Ein zunächst 30.000 bis 40.000 Bezeichnungen umfassendes sechssprachiges Standard-Warenverzeichnis ist Basis der von den Kammerorganisationen gegründeten Gesellschaft Chambernet Europe, die dem Austausch von Firmen- und Produktdaten im fixen Datenverbund dient. Fragen wie „Wer liefert numerisch gesteuerte Drehbänke?" können innerhalb von Minuten in der Sprache des Anfragenden beantwortet werden.
Im Projekt EU 314 (Eupept) arbeitet die Bleiberger Bergwerks-Union federführend an der Entwicklung eines Verfahrens zur reinen, umweltschonenden Herstellung synthetischer Peptide für die klinische Ernährung, etwa bei Bewußtlosigkeit oder nach schweren Magenoperationen.
Eurockscan (EU 315) setzt, ebenfalls unter Federführung der Bleiberger, Untersuchungen fort, die Methoden zur geophysikalischen Überwachung unterirdischer Felsformationen perfektionieren sollen. Dies ist Voraussetzung für die Endlagerung von Sonderabfällen.
Über Copal (EU 316, Federführung bei der Wiener Hochschule für Angewandte Kunst) wurde im Österreichischen Fernsehen berichtet. Es ermöglicht als Teil von Eurocare (siehe Kasten „Rettungsaktion") den Nachguß von Probeplätt-chen identer Zusammensetzung aufgrund winziger Proben von Bronzestatuen. Sie werden verschiedenen Umweltbedingungen ausgesetzt. Ziel ist der Aufbau einer natürlich gewachsenen, der spezifischen Situation entsprechenden Patina.
Computer-Software wird nur besser und billiger, wenn sie mit Computerhilfe hergestellt wird. Im Projekt Eurocase (EU 334) arbeitet die österreichische Management Data federführend mit sechs Ländern. Ab 1992 soll österreichischen Partnern auf dem Gebiet der computergestützten Software-Entwicklung ein Angebot zur Verfügung stehen, das dem der internationalen Großunternehmen entspricht.
Verschleißfeste Beschichtungen für extrem beanspruchte Lager sind Voraussetzung stärkerer, kleinerer, sparsamerer Motoren. Die TU Wien und die Firma MIBA-Gleitlager arbeiten federführend mit deutschen Partnern im Projekt Socomat zusammen (Soft Coating Materials, EU 338).
Bei Bränden, aber auch Tests automatischer Löschanlagen, wird die Umwelt durch wasserverschmutzende, nicht abbaubare Lösch-Schäume geschädigt. Neue Zusammensetzungen sollen diese Schäden minimieren. Der führende österreichische Hersteller arbeitet mit Schweizer und italienischen Firmen zusammen (EU 350).
Eurotunnel (Projekt EU 360, unter österreichischer Federführung). Eine vollautomatische, kontinuierliche, computergesteuerte Baumethode auf der Basis des Tunnelauskleidungssystems der Linzer Firma Mayreder wird Tunnelbauten beschleunigen und verbilligen.
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