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Unbekannte Teppichkunst
KeinTeppicheherstellendes Land, dessen Teppiche noch nie Gegenstand einer Monographie waren. Außer Tibet. Dank einer Anregung des österreichischen Wahl-Tibeters auf Zeit Heinrich Harrer ist auch diese Lücke geschlossen.
Das schmale, aber hochkarätige Werk unterscheidet zwischen vor der chinesischen Okkupation 1959 in Tibet imd nachher von tibetischen Flüchtlingen meist in Nepal hergestellten Teppichen. Die alten sind selten. Der chinesische Kultur-Van-dahsmus wütete in Tibet ärger als später im eigenen Land. Was nach 1959 in Tibet entstand, ist ein Schatten einstiger Pracht.
Der Tibet-Teppich wird geknüpft. Auch den Perser-Freund wird der
Schigatse-Sabden mit seinen an koreanische Yin-Yang-Motive erinnernden Swastikas auf steingrünem Grund, umrahmt von Mäandern, begeistern. Vieles deutet auf Einflüsse der traditionellen Kolonialmacht Tibets, China, und wird vor allem Liebhabern chinesischer Teppiche gefallen. Der tibetische Exil-Teppich besticht durcb feinste Abstufung der Farben, ein wohl auf die Magier-Lamas der Nagpa-Sekte zurückgehendes Motiv sind Tigerfell-Strukturen von naturalistischer Abbildung bis zur gänzlichen Geo-metrisierung.
TIBETER - TEPPICHE. Herausgegeben von Hans Hongsermeier. Beiträge von Heinrich Harrer, Jim Ford, Peter Mauch. Pinguin Verlag, Innsbruck 1989. 112 Seiten, viele Farbtafeln. öS 380,-.
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