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USA im „Ferraro-Fieber

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Walter ,J?ritz" Mondale, Kandidat der Demokraten für die US-Präsidentschaftswahl 1984, hat das Unternehmen gewagt; und selbst alle seine eigenen kühnsten Erwartungen übertreffend, ist ihm zu Beginn dieses Wahlkampfes ein ganz großer Wurf gelungen: nämlich mit der Ernennung der New Yorker Politikerin Geraldine Ferraro zur Kandidatin für die Vizepräsidentschaft.

Es scheint, ganz Amerika hat das ,JFerraro-Fieber" erfaßt — kein Wunder, nachdem erstmals in der Geschichte der USA eine Frau für den Vize-Posten aufgestellt wurde. Und Meinungsumfragen sehen das Team Mondale/Ferraro in der Gunst der Wähler schon vor Ronald Reagan und seinem Vize George Bush.

Indessen: Die Euphorie im demokratischen Lager über-diese „historische Entscheidung" überstrahlt die eigenen Schwächen wohl nur auf Zeit: Mondale ist und bleibt ein blasser Kandidat; das beim Konvent in San Fran-zisko verabschiedete Wahlprogramm glänzt nicht gerade durch besonderen politischen Einfallsreichtum.

Geraldine Ferraro schließlich, die dieser Tage eine so prächtige Figur macht, muß erst der ganzen amerikanischen Nation noch beweisen, daß sie eine begabte Politikerin ist. Manche meinen, daß sie durch ihr forsches Auftreten auf dem schlüpfrigen Parkett der amerikanischen Politik wohl noch so manches Mal ausrutschen wird.

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