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Verantwortete Elternschaft

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Die Familien-Staatssekretätin Elfriede Karl hat in einem Interview mit der Grazer „Neuen Zeit" etwas gesagt, was unvermeidlicherweise Konfliktstoff enthält und daher zur Stellungnahme herausfordert. Sie behauptet, mit Gesundheitsminister Herbert Solcher eines Sinnes zu sein, daß Abtreibung kein Mittel der Geburtenregelung oder der Familienplanung sein sollte. Die „wichtigste Alternative zur Abtreibung" sei die Empfängnisregelung, und ihr sollte in den Beratungsstellen künftig mehr Gewicht zukommen.

Frau Karl hat recht.

Sicher: Ist eine Frau einmal schwanger, dann sollte die Alternative zur Abtreibung darin bestehen, daß man diese Frau von den vielfachen Möglichkeiten überzeugt, trotz physischer und psychischer Bedrängnis das Kind zur Welt zu bringen und menschenwürdig aufzuziehen.

Aber wenn man Abtreibung als

Mittel der Familienplanüng ablehnt und Familienplanung (besser: verantwortete Elternschaft) bejaht, dann liegt die Alternative tatsäehlich bei der Verhinderung ungewollter Schwangerschaften. Dazwsind auch katholische Christen nicht nur berechtigt, sondern vor ihrem Gewissen verpflichtet.

Welcher Methode der Empfängnisverhütung im Einzelfall der Vorzug gegeben wird, ist individueller Gewissensentscheidung anheimgestellt. Viele Christen haben da gewiß andere Vorstellungen als viele (keineswegs alle!) NichtChristen. Wichtig wird also sein, daß in den Familienberatungsstellen über alle und nicht nur über gewisse Empfängnisverhütungsmethoden aufgeklärt wird.

Aber umfassende Aufklärung darüber tut not. Das gilt selbstverständlich auch für kirchliche Beratungsstellen.

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