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Verschämte Aufklärung

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Erst vor sechs Jahren entdeckt, leider noch nicht erforscht, entwickelt sich die Aids-Krankheit zum Alptraum unseres ausgehenden 20. Jahrhunderts. Weil medizinisch bisher jede Hilfe versagt, muß alles unternommen werden, um Aids einzudämmen.

Mittlerweile haben wir ein Aids-Gesetz und eine Aids-Hilfe. Und eine Aids-Auf klä-rungskampagne läuft. Motto: Schützt euch vor Anstek-kung! Gut so.

Daß man Aids nicht bei Bluttransfusionen oder Injektionen bekommt, dafür muß das Gesundheitswesen sorgen. Weil Aids aber auch bei Geschlechtsverkehr übertragen werden kann, gibt es Ratschläge für jedermann, der tödlichen Krankheit vorzubeugen: Präservative an die Front, heißt die Parole.

Soll auch recht sein. Aber das Tabu sexueller Freizügigkeit wird nur — eigentlich paradox — verschämt erwähnt. Ohne flüchtige Sexualkontakte wäre jedoch das Risiko erheblich geringer. Darauf deutlich hinzuweisen, hat viel mit Aufklärung und wenig mit Prüderie zu tun.

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