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Versöhnung Irak-USA?
Im Schatten des immer heftiger hin und her wogenden Waffenganges zwischen Bagdad und Teheran vollziehen sich einige bemerkenswerte politische Entwicklungen. Eine davon ist eine gewisse Wiederannäherung zwischen den Vereinigten Staaten und dem Irak Saddam Husseins.
Wie „Le Maghreb”, das Nachrichtenmagazin der westlichen Araberwelt meldet, steht die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Bagdad und Washington unmittelbar bevor. Diese waren 1967 aufgrund der amerikanischen Militärhilfe an Israel im Junikrieg vom irakischen Regime abgebrochen worden.
Bislang sind alle Vermittlungsbemühungen daran gescheitert, daß die USA Bagdads Bedingung nicht akzeptieren wollten, nämlich die vorbehaltlose und uneingeschränkte Unterstützung für Israel zu beenden.
Wird nunmehr die Regierung Reagan diese Voraussetzung erfüllen? Oder ist das Saddam-Hussein-Regime infolge des verschärften Krieges mit Teheran und der da-herrührenden inneren Spannungen knieweich geworden?
Wenn ersteres auch eher unwahrscheinlich erscheint, müssen im vielleicht schmutzigsten aller gegenwärtigen Kriege doch alle Mutmaßungen offen gelassen werden, wie auch Diplomaten der Arabischen Liga in Tunis bestätigen.
Sicher ist, daß die Vereinigten Staaten keinen Mullah-Sieg über den Irak und keine Verbreitung des Khomeini-Wahns bei den US-Verbündeten am Persischen Golf wünschen. Zudem kommt Washington nicht um die Tätsache herum, daß 18 der 21 Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga (zuzüglich dem 1979 ausgeschlossenen Ägypten) voll und ganz, teilweise sogar militärisch, den Irak in seinem Krieg gegen den Iran unterstützen.
Bereits im Februar ließ die Reagan-Administration den Irak von der Liste „terroristischer Staaten” streichen. Und jetzt verstärken sich die Gerüchte über Lieferungen amerikanischen Kriegsmaterials an den Irak, auch wenn dies in Washington noch formell dementiert wird.
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