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Versorgung 1986

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Die Belastung der österreichischen Volkswirtschaft durch Kosten für Energieimporte hat in den siebziger Jahren infolge der starken Preissteigerungen auf dem Weltmarkt sprunghaft zugenommen. 1970 wurde Energie im Wert von acht Milliarden Schilling importiert, 1985 im Wert von 64 Milliarden Schilling.

1970 mußten 1,5 Prozent des gesamten Bruttoinlandsproduktes für Energieimporte aufgewendet werden, 19815,5 Prozent. 1986 sanken die Importkosten dank dem Erdölpreisverfall auf 35 Milliarden, die Belastung des Bruttoinlandsproduktes ging auf zwei Prozent zurück.

Trotz steigender Wasserkraftnutzung und zusätzlicher Nutzung heimischer Biomasse stagniert die Energieproduktion in Österreich seit langem. Der zusätzliche Bedarf mußte vermehrt aus Importen gedeckt werden. Gemessen am Wärmewert mußte Mitte der achtziger Jahre um die Hälfte mehr Energie aus dem Ausland eingeführt werden als fünfzehn Jahre zuvor.

In den fünfziger Jahren konnte der Energiebedarf Österreichs weitgehend aus inländischer Produktion gedeckt werden. Derzeit trägt das Inlandsaufkommen nur noch ein Drittel zur Bedarfsdek- kung bei, zwei Drittel des Bedarfs müssen importiert werden.

Die Bemühungen Österreichs, Erdöl durch andere Energieträger zu ersetzen, waren erfolgreich. Der Verbrauchsanteil des Erdöls ist von 54 Prozent im Jahr 1973 auf nunmehr 41 Prozent gesunken. Der Rückgang des Erdölverbrauches war vor allem der forcierten Nutzung der Wasserkraft, aber auch dem vermehrten Einsatz von Erdgas und Biomasse zu danken.

Größter Energieverbraucher in Österreich sind die Kleinabnehmer (Haushalte, Landwirtschaft, Fremdenverkehr, Handel et cetera). Auf sie entfällt etwa ein Drittel des Gesamtverbrauches. Der Anteil der Industrie schrumpft langfristig und liegt derzeit bei etwa einem Viertel. Knapp ein Fünftel des gesamten Energieverbrauches entfällt auf den Verkehrssektor, der Rest auf den Bedarf der Energiewirtschaft (Verbrauch für Produktionszwecke, Leistungs- und Umwandlungsverluste) und auf den nicht energetischen Verbrauch.

Der Autor ist Energieexperte im WIFO.

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