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„Mama, ich spüre ja gar nicht deine Rippen!“, ruft die Große, als sie mich umarmt. „Die sind ja auch von Fett überzogen“, antwortet die Jüngere. Kinder: Immer wieder ein Quell der Freude.

„Abnehmen für hoffnungslose Fälle“: Dieses Buch habe ich kürzlich in der Buchhandlung meines Vertrauens entdeckt und trotz des Titels gekauft. Unter anderem wird darin beschrieben, dass bestimmte Nahrungsmittel doch tatsächlich süchtig machen sollen. Was Millionen Menschen in der Praxis bewiesen haben, ist jetzt also wissenschaftlich bestätigt. Ganz oben auf der Liste legaler Suchtmittel steht Milchschokolade, dann kommt (Tiefkühl-)Pizza, gefolgt von Kuchen und einer bekannten Sorte Keksen. Bestimmte Nahrungsmittel haben einen höheren Suchtfaktor als Kokain; zumindest bei Ratten. Und die ticken bekanntlich ganz ähnlich wie wir.

Essen ist also in aller Munde. Auch und besonders im Gefängnis. Insassen beklagen oder loben ausführlich die Mahlzeiten, sie berichten, dass sie lieber ihr erarbeitetes Geld für Nahrungsmittel ausgeben und sich selber in der Zelle versorgen wollen, als das für alle zubereitete Essen zu konsumieren. Dass es strenge Vorgaben gibt, was Nährstoffe und die Zusammensetzung der Speisen betrifft, imponiert den Eingeschlossenen weniger, manche beschäftigen sich lieber klammheimlich mit alternativen Verarbeitungsmöglichkeiten von Obst. Bevorzugte Varianten: Destillerie und Gärung.

Und ja, es geht auch und zentral ums Training, um nur ja fit und schlank zu bleiben – und um die Zeit totzuschlagen. Den eigenen Körper kontrollieren: eine der letzten Freiheiten hinter Gittern.

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