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Vom ungebundenen Leben

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Henry David Thoreau (1817-1862), berühmt geworden durch „Waiden oder das Leben in den Wäldern“, sowie mit seinem „Essay über den bürgerlichen Ungehorsam“, gilt in gewisser Weise als geistiger Vater der friedlichen Anarchie, der Hippies und „Grünen“. Er pries die Yankee-Tugend der Genügsamkeit, lästerte den Hurra-Militarismus und setzte sich leidenschaftlich für die Sklavenbefreiung ein.

In der hier vorliegenden Auswahl seiner Schriften unter dem Titel „Leben ohne Grundsätze“ sind hochinteressante Betrachtungen versammelt. Der Herausgeber Phi- • lip Wolf-Windegg versuchte durch diese Ausgabe, das Klischee-Bild von Thoreau (als Naturapostel und Zivilisationsverdammer) zu revidieren.

Thoreau muß neben Nathaniel Hawthorne als bedeutender Transzendentalist gesehen werden, der mit seiner tiefen Naturgläubigkeit gegen puritanische Frömmelei und von Dogmen erstickter Theologie auftrat.

Alles an diesen Schriften ist aktuell: die Kritik an der gedankenlosen Ausbeutung der Natur, die Zi- vilcouragae, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und auf den gesellschaftlichen Applaus zu verzichten, das Verständnis des Kosmos und die Meditation.

LEBEN OHNE GRUNDSÄTZE. Von Henry David Thoreau. Eine Auswahl aus seinen Schriften. Kiett-Cotta, Stuttgart. 144 Seiten, öS 169.40

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