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Wachstum = mehr Strom

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Das Jahr 1988 war mit einem Wirtschaftswachstum von über vier Prozent das erfolgreichste Österreichs seit einer Dekade. Naturgemäß zeigte sich der Nie- derschlag dieser erfreulichen Entwicklung auch bei der Zu- wachsrate des gesamten Strom- bedarfs Österreichs, die 3,1 Pro- zent erreichte und der verstärk- ten inländischen Stromabgabe der Verbundgesellschaft in Höhe von 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr; und dies trotz zweier sehr milder Winter.

Die Elektrizitätswirtschaft muß diesen erhöhten Anforde- rungen auch in der Zukunft gewachsen sein. Wenn diese Zuwachsrate weiterhin besteht und zwischen 1987 und dem Jahr 2000 der Strombedarf um 25 Prozent oder elf Milliarden Kilo- wattstunden wächst, wie dies das Wirtschaftsforschungsinstitut für Österreich voraussagt, dann müssen besondere Vorkehrungen für die Befriedigung dieses Mehr- bedarfs getroffen werden...Um dieses Ziel zu erreichen, stehen zwei Möglichkeiten offen: Zum einen der Bau neuer Kraftwerke und zum anderen der Stromim- port.

Die Elektrizitätswirtschaft hat in den vergangenen Jahren wie- derholt und eindringlich darauf hingewiesen, daß der Ausbau der Wasserkraft von enormer volks- wirtschaftlicher Bedeutung ist. Durch Realisierung der im koor- dinierten Ausbauprogramm vor- gelegten, aber noch nicht geneh- migten Projekte könnte das Re- gelarbeitsvermögen der Wasser- kraftwerke um rund 7000 Giga- wattstunden erhöht werden. 60 Prozent des zu erwartenden Mehrbedarfes an elektrischer Energie im Jahr 2000 könnten damit gedeckt werden...

Österreichs Elektrizitätswirt- schaft steht am Scheideweg. Eine Zukunft ohne Nutzung der noch zur Verfügung stehenden 40 Pro- zent ungenutzten Wasserkraftre- serven führt, da die Gewinnung der Atomenergie in Österreich nicht mehr denkbar ist, in Rich- tung Importe und vermehrten kalorischen Einsatz und somit in Richtung vermehrte Abhängig- keit vom Ausland. Und in eine Zukunft, in der die elektrische Energie wesentlich teurer sein wird als heute.

Auszug aus einem Artikel des Generaldi- rektors der Österreichischen Verbundgesell- schaft in „GW-Aktuell" 5-6/1989.

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