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Warnsignale an Begin

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Wann immer es in den letzten Tagen und Wochen Anzeichen dafür gab, daß US-Sonderbotschafter Philipp Habib bei seinen mühseligen Verhandlungsanstrengungen zur Lösung des Libanonkonfliktes Fortschritte erzielt zu haben schien, begannen in und um Westbeirut verstärkt israelische und palästinensische Waffen zu sprechen.

Damit nicht genug: Auf US-Präsident Reagans Appelle an die Israelis, Zurückhaltung zu üben, reagierten diese mit vernichtenden Schlägen gegen das belagerte Westbeirut.

Und obwohl am vergangenen Sonntag nach fieberhaften Verhandlungen eine Lösung über den Abzug der PLO-Kämpfer in greifbare Nähe gerückt schien, lieferten sich Israelis und Palästinenser tags darauf schon wieder heftige Artillerieduelle.

Gewiß waren es nicht immer Israelis, die die zahlrei-

chen Waffenruhen gebrochen haben. Trotzdem: Sie lassen einfach ihren Willen vermissen, den Libanon-Konflikt politisch-diplomatisch zu lösen.

Bei allem Verständnis für das extreme Sicherheitsbedürfnis des Judenstaates und seiner Skepsis gegenüber den Mannen um Jasser Arafat (die sich darin ausdrückt, daß Israel eine internationale Uberwachungstruppe erst nach dem Abzug der PLO in Westbeirut einrücken lassen will): Das militärische Vorpreschen Israels erschwert nicht nur sämtliche Verhandlungsbemühungen, es manövriert das Land auch immer mehr in die außenpolitische Isolation.

Die wachsende Kritik in der amerikanischen Öffentlichkeit am Vorgehen Israels sollte für Begin doch ein allzu deutliches Warnsignal sein...

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