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Was Drogen bewirken

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Das gefährlichste aller Opiate ist das Heroin. Es ist heute das Suchtgift, das den Behörden aller Länder die meisten Sorgen macht. Heroinabhängige stellen die Mehrzahl der psychiatrischen und medizinischen Drogenpatienten. Außerdem bilden sie die Hochrisikogruppe für Aids.

Heroin wird aus dem Saft des Schlafmohns gewonnen. Der Saft dieser Pflanze trocknet zu einer braunen, gummiartigen Substanz,

dem Rohopium. Speziell zubereitetes Opium kann gegessen, getrunken, geraucht und injiziert werden. Hochprozentiges, reines Heroin, sagt Interpol-Suchtgiftreferent Werner Keuth, wird mit einem Kilopreis von rund 1,2 Millionen Schilling gehandelt. Dieses Heroin wird für den „kleinen“ Verbraucher um das etwa Vierfache gestreckt. Dieses „Straßenheroin“ hat dann einen Grammpreis (!) von rund 3.000 Schilling und ist damit das teuerste Suchtgift. Aus einem Gramm Heroin kann ein „Anfänger“ etwa 20 Injektionen zubereiten. Die Rauscherlebnisse dauern je vier bis fünf Stunden.

Ein Gramm Kokain kostet etwa 2.500 Schilling. Mit diesem Gramm kann man zirka fünfmal schnupfen und „kauft“ sich Rauscherlebnisse zu je 45 bis 60 Minuten.

Kokain war die Modedroge der zwanziger Jahre und ist wieder neu auf dem europäischen Markt. Es wird aus den Blättern des Kokastrauches in den südamerikanischen Anden gewonnen. Kokain wird vorwiegend geschnupft und wirkt aufputschend, es steigen die Leistungsfähigkeit, die Triebhaftigkeit. Kokain ist die Droge der sogenannten „Schickeria“. Allerdings entstehen mit zunehmendem Gebrauch unerwünschte Wirkungen wie Zerfahrenheit, Schlafstörungen, Abmagern. Schließlich können schwere Angstzustände und Verfolgungswahn auftreten.

Cannabisprodukte sind die am häufigsten genommenen illegalen Drogen. Der indische Hanf, aus dem diese Drogen gewonnen werden, ist eine Kulturpflanze, die auch in unserem Klima (Balkon!) gedeiht. Die getrockneten Blätter und Blütenstände werden als Marihuana bezeichnet, Haschisch ist das extrahierte Harz der Pflanze, das zu Platten gepreßt oder als Pulver gehandelt wird. Marihuana wird in Pfeifen oder Zigaretten („Joints“) geraucht. Wahrnehmungen werden durch diese Droge intensiver, lebendiger.

Vermehrt machen (halb-) synthetische Drogen, die in Labors hergestellt werden, den Fahndern Sorgen. Diese Suchtgifte werden Designer-Drogen genannt, da verschiedene Substanzen „kombiniert“ (englisch: „designed“) werden. „Crack“ ist zum Beispiel eine solche Designer-Droge, die besonders schnell abhängig macht.

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