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Was Vorrang haben muß

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Am Beginn der achtziger Jahre kann festgestellt werden, daß es durch die gemeinsame Arbeit der Betriebe und Arbeitsämter wie der Wirtschaftspolitik des Landes Oberösterreich gelungen ist, im letzten Jahrzehnt in Oberösterreich eine ausreichende Anzahl von Arbeitsplätzen zur Verfügung zu stellen. Der sichere Arbeitsplatz ist zu einem Hauptanliegen der Bevölkerung geworden.

Mit der Erhaltung bestehender und Schaffung neuer Arbeitsplätze wird neben einer wirtschaftlichen auch eine soziale Funktion erfüllt. Die Existenz des einzelnen Betriebes ist unmittelbar mit der Lebensgrundlage seiner Beschäftigten verbunden. In Oberösterreich gibt es derzeit 456.200 unselbständige Erwerbstätige. Durch die Rekordbeschäftigung von 35.299 Lehrlingen und die Unterbringung praktisch aller Schulabgänger gibt es in Oberösterreich so gut wie keine Jugendarbeitslosigkeit.

Die Hauptprobleme der großteils klein- und mittelbetrieblich strukturierten oberösterreichischen Wirtschaft liegen in einer zunehmenden Kapitalschwäche, ständig steigenden Energie-und Arbeitskosten, in der Steuerbelastung sowie einer vermehrten Konkurrenz.

Durch den Einsatz der breitgefächerten Wirtschaftsförderung konnte ein spürbarer Beitrag zur Verbesserung der oberösterreichischen Wirtschaftsstruktur geleistet werden:

•nbsp;Förderung in Randgebieten

•nbsp;Unterstützung bei der Arbeits- und Lehrplatzverbesserung

•nbsp;Förderung von kleinen und mittleren Betrieben

Dies waren Schwerpunkte der letzten Jahre, die wesentlich zur Erreichung der Spitzenposition Oberösterreichs im Kreise der österreichischen Bundesländer beitrug. Oberösterreich ist Industrieland Nummer eins und nimmt in der österreichischen Bruttowertschöpfung mit 16,7 Prozent 1977 den dritten Rang hinter Wien und Niederösterreich ein. Bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze konnten Gewerbe, Handel und Dienstleistung mit fast 49.000 neuen Mitarbeitern sehr zum guten Ergebnis beitragen.

Von den etwa 37.000 oberösterreichischen Betrieben konnten 1978 rund 19.700 Unternehmen mehr als 300.000 unselbständig Erwerbstätige beschäftigen. Da nur rund sechs Prozent der oberösterreichischen Betriebe mehr als 20 Mitarbeiter beschäftigen, muß noch einmal auf die Bedeutung der Kleinund Mittelbetriebe, die sich obendrein als wenig krisenanfällig erwiesen haben, hingewiesen werden. Die restlichen 18.000 Unternehmen sind praktisch Ein-Mann- oder Familienbetriebe. Darüber hinaus sind in der öffentlichen Verwaltung, in Spitälern, im Schuldienst und so weiter 150.000 Menschen beschäftigt.

Wie die Bedeutung und der unbürokratische Einsatz der oberösterreichischen Wirtschaftsförderung unbestritten ist, so wichtig ist auch die Unterstützung des Fremdenverkehrs. Die Nächtigungsbilanz des Jahres 1978/79 mit mehr als 8,2 Millionen Nächtigungen darf nicht zur zufriedenen Betrachtung des Erreichten verführen. Qualität und Quantität, so wird zukünftig die Reihung der Prioritäten im Fremdenverkehr lauten.

Ein qualitätsmäßig besseres und umfangreicheres Freizeit- und Erholungsangebot konnte schon in den letzten Jahren durch Bereitstellung von Landes-Förderungsmitteln ermöglicht werden. Wie wichtig auch Schlechtwettereinrichtungen zur Saisonverlängerung sind, zeigen die Erfolge der vielen Sport-, Freizeit- und Kultureinrichtungen in allen Landesteilen. Neben der Förderung tritt jedoch das Land auch selbst als Investor im Fremdenverkehr auf: Es errichtet Seilbahnen, Hotels, Kurzentren und andere Großprojekte, um die Infrastruktur der Fremdenverkehrswirtschaft zu verbessern.

Die oberösterreichische Landesregierung wird sich auch in den achtziger Jahren bemühen, die Vollbeschäftigung zu sichern und die Wirtschaftsstruktur weiter zu stärken.

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