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Watergaterl

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Bürgermeister Gratz hat es geschafft. Die SPÖ hat es geschafft. Der Bauring-Sumpf ist bis zu den Wahlen sorgsam zugedeckt und begrünt. Nachher wird man weitersehen. Aber was? Was in diesem Sumpf liegt? Oder nur ein neues Meisterstück in der Kunst, einen solchen Skandal unter Schonung aller Beteiligten zu applanieren?

Vieles deutet bereits darauf hin, daß es so kommt. Beispielsweise, Gipfel des Zynismus, zu einem Vergleich zwischen Rathaus und den auf ihre Abfertigungen pochenden Bauring-Direktoren. Ein politisches Überleben von Bürgermeister Gratz und seiner Rathaus-Mehrheit nach einer solchen „Lösung“ wäre einer Bankrotterklärung der Opposition und der Presse dieses Landes gleichzusetzen.

Dabei wurde die Affäre mittlerweile um eine neue, juristische Dimension bereichert. Das Nichterscheinen sämtlicher Zeugen bis hinauf zum Exbürgermeister Slavik war eine Ohrfeige für die Justiz dieses Landes.

Was einen Nixon zu Fall brachte, kann sich ein abgehalfterter Slavik in diesem Lande wohl noch lange leisten. Kleine Schurken werden von der Polizei vorgeführt. Warum nicht die Bauring-Zeugen? Nicht der Bauring-Skandal an sich ist die größte Schande, sondern das Versagen aller für seine Bereinigung zuständigen Instanzen. Ein rot-weißrotes Watergate.

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