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Weg von Schubert

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(Schubertiade. Hohenems) Künstlerisch-qualitative Kontinuität wie kaum zuvor und zudem (durch erhöhtes Platzangebot) gestiegene Besucherzahlen kennzeichnen den Verlauf dieser Schubertiade, in deren zehntägigem Verlauf 23 Konzerte stattfanden. Im Mittelpunkt des längst zu internationalem Ansehen gelangten Vorarlberger Festivals stand der Marathon Dietrich Fischer-Dieskaus mit einem vierteiligen Zyklus aus Schubert-, Schumann-, Mahler- und Wolf-Liedern. Allein rund 3.000 Zuhörer erlebten in der Stadthalle des benachbarten Feldkirch begeistert dieses „Fest im Festival” mit dem großen, immer noch vollgültigen und stimmlich prächtig auftrumpfenden Bariton, der nach Hermann Preys Abgang von Hohenems 1980 nun endgültig zur neuen Galionsfigur der Schubertiade geworden ist. Zweiter Schwerpunkt war heuer ein interessanter Interpretationsvergleich am Beispiel von Schuberts „Winterreise”. Neben Robert Holl (der nur Ausschnitte zu einem Ringel-Vortrag sang) und Francisco Araiza, der sich nervengeplagt zum ersten Mal an diesen Zyklus herangewagt hatte, gebührt eindeutig Peter Schreiers überlegener Version (mit Anthony Spiri am Hammerklavier) die Palme.

Das Festival hat sich heuer programmäßig weiter denn je vor-und von Schubert weggewagt: Alban Bergs zwölftönige „Lyrische Suite” mit dem ausgezeichneten Alban-Berg-Quartett etwa mag zwar ein Beitrag zum Jubiläumsjahr gewesen sein, wurde aber von manchen Schubert-Puristen doch mit gemischten Gefühlen aufgenommen.

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