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Weniger Unfalltote

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Da mit einem Rückgang der jährlichen Kfz-Neuzulassun-gen in Wien nicht zu rechnen ist, gehen jüngste Statistiken von einer Zunahme von 11.000 Pkw pro Jahr aus. Konzepte zur konsequenten Parkraumbewirtschaftung und verbesserten Straßenraumgestaltung scheinen daher nötiger denn je. Konsequent betriebene „Unfallforschung" und daraus abgeleitete Verbesserung an neuralgischen Punkten des Verkehrsraums (Kreuzungen, Gehsteige) lieferten bereits eindrucksvolle Ergebnisse: So konnte die Zahl der Unfälle an Kreuzungen mit Gehsteigvorziehungen um bis zu 80 Prozent gesenkt werden.

Durch solche und ähnliche Maßnahmen wurde die Zahl der Unfälle mit Personenschaden im Zeitraum 1983 bis 1992 um fast 14 Prozent reduziert. Die Zahl der Unfälle mit tödlichem Ausgang gar um 62 Prozent. Im furche-Gespräch betont Ernst Pfleger, Leiter des Referates „Verkehrssicherheit und Ve^kehrsstatistik" der Stadt Wien, allerdings auch die absolute Notwendigkeit einer „offensiven Angebotsplanung der öffentlichen Verkehrsmittel". Ausbau des öffentlichen Verkehrs und Rückbau von Straßen müssen laut Pfleger „Hand in Hand gehen".

Ein radikales Zurücknehmen von Verkehrsfläche und Parkraum scheint für Pfleger angesichts des hohen Stellenwerts des Automobils im heutigen Gesellschaftssystem nicht sinnvoll. „Jahrelang ist den Menschen eingetrichtert worden, wie sozial es ist, daß jeder sich ein Auto leisten kann!" Dies scheint nicht mehr so leicht rückgängig zu machen zu sein. In einem Punkt aber sind sich sowohl radikale Verkehrsverhinderer als auch amtliche Verkehrsplaner einig: Autofahren muß teurer werden: Dazu gehören Road-pri-cing Systeme (Maut), Konzepte zur Kostenwahrheit und umfassende Parkraumbewirtschaftung.

Bleibt vorerst einmal die Optimierung der bestehenden Verkehrsmöglichkeiten. Dazu gehören Initiativen im Fußgeher- beziehungsweise im Radfahrverkehr: So wurde das Radwegenetz in Wien zwischen 1980 und 1992 von 18 auf 463 Kilometer erweitert, 1993 sollen weitere 30 Kilometer dazukommen.

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