Wichtige Wundermittel

Erst um 1900 wurde es zur Gewißheit: Mensch und Tier brauchen, um gesund zu bleiben, sehr geringe Mengen zusätzlicher Nahrungsfaktoren. Allerdings welche und wieviel, brachten in vielen Fällen erst die Forschungen der letzten 30 Jahre ans Licht. Und es ist anzunehmen, daß auch in Zukunft neue Erkenntnisse über Wirkungsweise und Bedeutung der Vitamine Schlagzeilen machen werden.

Eines ist aber medizinisch gesichert: ohne regelmäßige Vitamin-aufnähme ist menschliches Leben -und nicht nur dieses - undenkbar. Dies trifft in derselben Weise auch auf Spurenelemente und Mineralstoffe zu. Wenig Klarheit herrscht nach wie vor darüber, wieviel wir von diesen Wundermitteln brauchen. Zwar gibt es eine Reihe von offiziellen Empfehlungen, doch diese sind von Land zu Land verschieden. So werden zum Beispiel in Großbritannien 20 Milligramm Vitamin C täglich empfohlen, in der

Bundesrepublik Deutschland 75 Milligramm. In der ehemaligen Sowjetunion lag die empfohlene Tageszufuhr an Vitamin C sogar bei 120 Milligramm. Das zeigt, wie schwierig es ist, den exakten Vitaminbedarf festzulegen. Krankheit, körperliche Belastung, Streß, wie auch Alter und Umwelteinflüsse führen zu einem sehr individuellen Vitaminbedarf. Hält man sich an die empfohlenen Tagesmengen, kann man lediglich sicher sein, daß kein offensichtlicher Vitaminmangel auftritt.

Vitaminmangel ist, zumindest in unseren Breiten, nicht das Problem. Eine ausgewogene, abwechslungsreiche Kost garantiert dem gesunden Menschen die ausreichende Versorgung mit diesen lebensnotwendigen Bausteinen. Viel eher besteht hierzulande die Gefahr, daß ein Zuviel des Guten getan wird.

Wie bei allen Dingen gilt besonders für die Vitamine, daß die richtige Dosierung eingehalten wird. Allzuviel, über einen längeren Zeit-räum eingenommen, ist ungesund. Zwar reagiert jeder Mensch anders, doch was bei dem einen noch zu empfehlen ist, kann bei einem empfindlicheren bereits zu Nebenwirkungen führen.

Die wasserlöslichen Vitamine, dazu gehört das Vitamin C und die Vitamine des B-Komplexes, können relativ problemlos eingenommen werden, vorausgesetzt, es geschieht nicht regelmäßig und über einen längeren Zeitraum.

Anders verhält es sich mit den fettlöslichen Vitaminen. Sie können im Körper gespeichert werden. Bei den Vitaminen A und D, über einen längeren Zeitraum in hohen Dosen eingenommen, kann es daher zu schädlichen Nebenwirkungen komschmerzen. Die Haut reagiert mit verschiedenen Reizungen, die Haare können ausfallen und die Leber erkranken. Ein kanadisches Krankenhaus etwa notierte jährlich rund 21 Einlieferungen von Kindern mit multipler Hypervitaminose. Die Vergiftungen wurden teilweise durch gezuckerte Multivitamin-Präparationen verursacht.

Was können wir nun tun um sicher zu sein, daß unser Körper alle -1 Vitamine in der richtigen Zusammensetzung und optimalen Dosierung auch wirklich bekommt?

Der persönliche Vitaminstatus kann im Labor aus einer Blutprobe bestimmt werden. Dafür sind pro Vitaminbestimmung 400 Schilling privat zu bezahlen, die Krankenkassen übernehmen die Kosten nur für Vitamin Bl2-Status-erhebungen, denn nur B12 könne mit einer Krankheit in Zusammenhang stehen. Mangel an anderen Vitaminen sei für Krankheiten irrelevant.

Bleibt also nur die ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung. Genußvoll und vernünftig essen, sagen die Ernährungswissenschafter, ist für den gesunden Menschen der beste Garant, mit allen lebensnotwendigen Stoffen versorgt zu werden.

Vitamine können auch gezielt eingesetzt werden: Denn sind wir einmal nicht so „gut drauf", etwa in Zeiten erhöhter Anfälligkeit für Krankheiten, seelischer und physischer Überlastung, hilft ein einfaches Mittel, das es rezeptfrei in jeder Apotheke gibt: Vitamin C plus Calcium in Form von Brausetabletten. Jeweils eine Tablette pro Tag, über zwei Wochen eingenommen, stärkt die körpereigene Abwehr und hilft