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Wie verbindlich?

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Das Anliegen des Autors ist der Ubergang von der Betreuungs-zur Beteiligungskirche. Daher versteht er Gemeindebildung nicht als Integration in eine bestehende Organisation der Kirche, sondern als Partizipation durch Selbstorganisation der Glieder bzw. Gruppen. Ausgangspunkt müssen die menschlichen Bedürfnisse sein. Religion wird dabei funktional verstanden als Wunsch nach Ganzsein, nach unverfälschter menschlicher Kommunikation und Heil.

Bei aller Zustimmung zu diesem Anliegen einer Beteiligungskirche kommen doch schwerwiegende Fragen auf, die hier nur angedeutet werden können: Ist Gemeinde als bloßer Kommunikationsprozeß verstehbar ohne eine verbindliche Beziehung der Glieder untereinander? Ist diese wieder denkbar — wenn sie nicht autoritär hergestellt werden soll — ohne eine gemeinsame geistige Basis? — Sind die religiösen Bedürfnisse des Menschen, von denen ausgegangen wird, nicht selbst noch einmal erlösungsbedürftig? Konkret gesprochen: Wer hat schon das Bedürfnis, sein Leben hinzugeben und ist von sich aus überzeugt, daß er so das Leben findet? Sosehr soziologische Einsichten eine Hilfe sein können für pastorale Praxis, scheinen sie hier doch zum Maßstab des Evangeliums und des Glaubens zu werden.

GRUNDBEDURFNISSE UND GEMEINDEBILDUNG. Von Gert Schneider. Kaiser-Grünewald Verlag, München-Mainz 1982. 240 Seiten, kart., öS 296,40.

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