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Wiedergutmachung ?

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Bereits das Wort „Wiedergutmachung” rötet den Kopf, läßt die zornroten Adern biedersinniger Österreicher schwellen. Nun, was von der österreichischen „Wiedergutmachung”, die sich in keiner Weise mit der Leistung der Bundesrepublik Deutschland vergleichen kann, zu halten ist, zeigt, nüchtern, in einem Anhang dieses Buch auf.

Wie sehr hier Objektivität angestrebt wird, möge ein kleines „Modell” der Aussagen dieses Buches anzeigen: die Alliierten verhielten sich in einigen Bezügen wie die Nazis: in Potsdam. Der unselige Morgenthau-Plan der USA zur Entindustrialisie-rung Deutschlands wird in aller Deutlichkeit präsentiert.

Es bestand, wie immer wieder betont wird, keine völkerrechtliche Verpflichtung für die Bundesrepublik, diese Wiedergutmachung zu leisten. Die USA hatten eigene Bedenken, fürchteten, daß die Zahlungen den deutschen Wiederaufbau gefährden würden.

Attentatsversuche auf Adenauer folgten und arabische Erpressungs-Versuche gegen das Luxemburger Abkommen vom 10. September 1952, das diese — wie dieses Buch feststellt — einzigartig in der Weltgeschichte dastehende Leistung der Bundesrepublik vertraglich fixierte. Es war Adenauer, der sie durchsetzte.

Kein Politiker hätte in Österreich ein Gleiches gewagt, keiner hätte es sich, so scheint es, leisten können. Was wagen unsere Politiker in Sachen Menschheit konkret zu sagen, zu leisten, von diesem Volke zu fordern?

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