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Wien könnte anders sein

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Trotz gegenteiliger Behauptungen — Leopold Gratz sprach schon 1977 davon, daß die Zeit für Personalwahlen reif sei — hat es in Wien nie einen Versuch der SPÖ gegeben, das Wahlrecht dadurch attraktiver zu gestalten, daß der Wähler auch Einfluß auf die Auswahl der Persönlichkeiten, die ihn vertreten, nehmen kann.

Bereits 1977 hat die Wiener Volkspartei vorgeschlagen, dem Wähler bei der Wahl zwei Stimmen zur Verfügung zu stellen. Mit der Erststimme kann er unmittelbar einen Kandidaten in seinem Wahlkreis wählen, mit der Zweitstimme eine Parteiliste.

Von den 100 Gemeinderäten sollten 50 Mandatare auf ebenso viele Wahlkreise aufgeteilt werden; wobei die Wiener Volkspartei davon ausgegangen ist, daß diese 50 Wahlkreise in den bestehenden und historisch gewachsenen Bezirksgrenzen sein sollten. Die heute noch immer eine lokale Bindung aufweisenden Grätzl können dadurch eine Verstärkung des Lokalbewußtseins und des politischen Engagements erfahren.

Die zweiten Stimmen würden im Rahmen des von der Bundesverfassung vorgeschriebenen Verhältniswahlrechts dann den Parteienausgleich bringen.

Gegenwärtig besteht keine Chance, mit den Sozialisten darüber zu diskutieren, wobei die Entwicklung auf Bundesebene auch nicht übertriebene Hoffnungen gibt.

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