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Wirtschaftshilfe für Europa

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„Unsere Politik ist weder gegen ein Land noch gegen eine Idee gerichtet, sondern gegen Hunger, Armut, Hoffnungslosigkeit und Chaos", betonte der US-Außenminister Georges Marshall am 5. Juni 1947 - vor 45 Jahren - an der Harvard-Universität, als er sein Hilfsprogramm für das kriegszerstörte Europa der Öffentlichkeit verkündete.

Aber Hunger und Hoffnungslosigkeit bildeten die Grundvoraussetzungen für ein weiteres Vordringen des Kommunismus nach Westen. Auch für Frankreich und Italien befürchtete man kommunistische Putschversuche.

Schon im März hatte Präsident Harry S. Truman die Unterstützung der USA für die freien Länder zum Schutz ihrer Unabhängigkeit angekündigt. Nun legte Marshall sein Programm vor, das Truman im April 1948 unterzeichnete und das dann bis 1952 4,3 Milliarden Dollar an Warenlieferungen und eine Milliarde an Krediten für (West-)Europa zur Verfügung stellte.

Österreich erhielt daraus 185 Millionen Dollar, damals 4,8 Milliarden Schilling, heute mindestens 50 Milliarden Schilling entsprechend.

Marshalls Angebot galt auch den Oststaaten. Zuerst lehnte die Sowjetunion ab mit der Begründung, der Marshallplan gefährde die nationale Unabhängigkeit der Empfängerstaaten. Die Delegierten der CSR mußten auf dem Weg zur Gründungskonferenz umkehren. Der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) sollte ein Gegengewicht bilden.

45 Jahre später wird für Mittel-und Osteuropa erneut eine Wirtschaftshilfe nach Art des Marshallplanes gefordert.

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