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Wissenschaftler

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„Wissenschaft und Öffentlichkeit -das ist für viele Wissenschaftler wie Feuer und Wasser. Leider", schreibt Alfred Vendl, Moderator der Fernsehserie „Köpfe", in seinem Vorwort zum gleichnamigen Buch von Dietmar Grieser.

Die Fachsprache unter den Wissenschaftlern hat dazu geführt, daß allgemeinverständliche Übersetzungen angefertigt werden müssen, die wiederum möglicherweise das Original verfälschen. Die großen Köpfe unseres Landes sind zwar namentlich bekannt, jedoch über die wissenschaftliche Tätigkeit, den Werdegang und das persönlichen Leben können nur wenige ergiebig berichten.

In diesem Buch werden Viktor Kaplan, Ludwig Boltzmann, der Naturforscher Gregor Mendel, Alfred Adler, die Physiker Emst Mach und Lise Meitner vorgestellt. Bilder, Arbeitsberichte, Anekdoten und Liebesgedichte dieser großen Denker illustrieren anschaulich ihr Leben als Wissenschaftler und als Privatperson. Lise Meitner, die einmal als „Mutter der Atombombe" bezeichnet wurde -sie verfaßte die erste theoretische Deutung der Kernspaltung und ermöglichte die kommerzielle Nutzung der Atomenergie - distanzierte sich öffentlich von dieser Behauptung und wollte nicht verantwortlich gemacht werden dafür, was Kriegsteehniker mit ihrer Entdeckung gemacht haben.

Wie vielen Wissenschaftlern ging es ihr um die „Idee", um die „reine" Wissenschaft und nicht um den Mißbrauch. Daß die Gewissensfrage eine andere Problematik darstellt, ist dem Leser.klar, diese informative Lektüre besteht aus einer Sammlung von „Porträts der Wissenschaft".

KÖPFE. Porträts der Wissenschaft. Von Dietmar Grieser. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1991. 143 Seiten, öS 248,-.

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