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Wo bleibt Gott?

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Zwei Themen fallen in den jüngsten Ausgaben österreichischer Schülerzeitungen immer wieder auf: der Zivildienst als Alternative zur bewaffneten Landesverteidigung und die Frage nach dem Sinn des Religionsunterrichts.

Beides kann nicht mit einigen Zitaten in dieser Spalte abgetan werden, zu beiden Themen werden in den nächsten Wochen längere kontrover-sielle Beiträge - und hoffentlich auch Leserbriefe - erscheinen. Zum Religionsunterricht schon heute einige Kostproben:

„Es gibt so wenige Erfahrungen des gelebten Christentums, doch Christen nennen sich fast alle. Wenn man den Glauben an Gott als Schulfach unterrichten will, der im Grunde ja nicht lehr- oder lernbar ist, sollte dies die Möglichkeit geben, sich offen zu begegnen und nicht nur theore-

tisch von der Liebe zum Nächsten zu sprechen.“ Soweit die Bregenzer Schülerzeitung „Maniok“.

In den beiden Vöcklabrucker Schülerorganen „Kaktus“ und „Wühlmaus“ forderte Josef W. Eh-renfellner die Abschaffung des Religionsunterrichts und die Einrichtung eines Gegenstands, „der vielleicht Ethik-Unterricht heißt“.

„Die Tatsache, daß es von den ach so religiösen Schülern unserer Anstalt nur einer, und der ist Mitglied der Redaktion, der Mühe für wert befunden hat“, auf diesen Artikel zu reagieren, wurde dann im „Kaktus“ besonders vermerkt.

Der Grazer „Pestalozzi-Montag“ interviewte einen Religionsprofessor und Schüler und bekam von letzteren zur Frage „Wozu Religionsunterricht?“ angeblich durchwegs zu hören: „Weiß ich nicht“, „Unnütz“, „Zum Hausaufgaben machen“, „Keine Ahnung“, „Fade“, „Zürn Schlafen“, „Alles Blödsinn“, „Mir egal“, „Damit wir vom Christkind etwas hören“, „Bin vom Religionsunterricht abgemeldet“.

Am positivsten noch folgende Aussage eines 16jährigen: „Man müßte den Unterricht verbessern. Zur Zeit gefällt er mir nicht!“

Ein Einzelfall? Manipulation von Schülerzeitungsredakteuren? Die FURCHE wird solange auf dieses Thema zurückkommen, bis geklärt ist, was Österreichs Schüler wirklich vom Religionsunterricht halten.

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