(Museum für Volkskunde, Wien 8., Laudongasse; bis 30. Juni) Nach dreijähriger Umbauphase präsentiert das Museum das Forschungsprojekt alltäglicher Wohnverhältnisse in Mittel- und Unterschicht. Wie waren die tatsächlichen Wohn-und Einrichtungsbedürfnisse abseits des Elitären vom Vormärz bis heute? Objekte und Fotos illustrieren, daß die Wohnung als „Ankerplatz der Seele" zugleich Schutz und Kommunikation, Isolierung und Selbstdarstellung bedeutet. Wie wurde aus dem Biedermeiersalon das Wohnzimmer, wie wandelte sich die Bürger- und Arbeiterkultur - oder auch nur das Badezimmer - innerhalb eines Jahrhunderts? Die Wohnfunktion wurde losgetrennt von der Werkstatt, Krankenpflege, Geburt, Tod und Aufbahrung wurden an öffentliche Institutionen ausgegliedert. Dafür traten gemeinschaf ts- und kindergerechte Alternativen auf und machen den Wandel im scheinbar so Unveränderlichen der „Seelenlandschaft" sichtbar.
