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Wunder Griechenland"

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Dieser Altmeister der Griechenland-Forschung, der Amerikaner M. I. Finley, sagt im Vorwort dieses Buches an, was charakteristisch für die behutsame, ständig das eigene Werk überholende Arbeitsweise eines wissenschaftlichen Charakter-Kopfes ist:

„Wer einen Uberblick über die griechische Welt in Bronzezeit und Archaik zu geben versucht, deren Zeugnisse größtenteils archäologischer Art sind, weiß, daß das Material alle paar Jahre neu überprüft werden muß..."

Finley zeigt auf, wie oft „Archäologen ... die Grenzen des Angemessenen überschreiten und ihre Überlegungen mit einem falschen Schein von Gewißheit umgeben". Dies mindert nicht außerordentliche, unersetzliche Leistungen gerade der Griechenland-Archäologie. Die „Ankunft der Griechen" in Griechenland ist aber ein auch heute noch nicht aufgeschlüsseltes Rätsel.

Troja hat als Brückenkopf für Metalltransport seine beneidenswerte Stellung errungen. Kreta wurde früh „das Opfer schwerer Mißhandlungen durch den Menschen". Aus den „Dunklen Jahrhunderten" erheben sich dann Sparta und Athen, die Kultur des archaischen Griechenland.

Finley schließt sein in der deutschsprachigen Ausgabe schön ausgestattetes Buch mit einem nachdenkenswerten Hinweis: Es waren das Selbstvertrauen und die Selbstsicherheit des Menschen, die Grundfragen in der Politik, in Kunst und Philosophie zugelassen und begünstigt haben, welche „die Wurzel des griechischen Wunders" bildeten.

DIE FRÜHE GRIECHISCHE WELT. Von I. M. Finley. C. H. Beck-Verlag, München 1982. '200 Seiten mit 22 Abb., Ln., öS 288,80.

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