6898930-1980_20_20.jpg
Digital In Arbeit

Zauber einer Altstadt

Werbung
Werbung
Werbung

Am Anfang war der Lindwurm. Niemand weiß so recht genau, wie der Lindwurm zum Wahrzeichen Klagenfurts wurde und wie er in das Stadtwappen kam.

Aber er muß gar schröcklich gewesen sein, denh man hörte weit über die Sümpfe ein dumpfes Geheul und Knurren und manch fettes Rind verschwand von den Triften, um seinen Hunger zu stillen.

Gottsuidank gelang es einem Häuflein mutiger Männer den Lindwurm zu überlisten und an der Stelle des Kampfes entstand ein friedliches Dörfchen, das sich im Verlauf der Jahrhunderte zum heutigen Klagenfurt entwickelte.

So ist es nachzulesen im großen Kärntner Heimatwerk „Sagen aus Kärnten”.

Woher der Name der Stadt stammt, hat viele Sprachforscher und Historiker beschäftigt. Er dürfte von „Furt der Klage” abgeleitet sein, wobei Klage der Verlust eines Menschen bedeuten kann, der in den damaligen Sümpfen umkam, oder aber den Namen der bajuwari-schen Klagefrau, der „Klag”, die des Nachts an gefährlichen Fluß-

Übergängen den Wanderer erschreckte.

Aber wie schon aus der Sage und auch dem Namen ersichtlich, hat Klagenfurt durch die lange Entwicklung eine reichliche Geschichte, von der noch heute viele Bauten, Denkmäler und Museen zeugen.

Beginnen wir einen kleinen Stadtbummel direkt vor dem Rathaus auf dem Neuen Platz. Man kann ruhig eintreten und die schönste Treppenanlage der Stadt bewundern. Dieses Rathaus ist bereits das fünfte seit deren Gründung. Das jetzige entstand nach 1650 und diente bis 1918 den Grafe'n von Rosenberg als Palais.

Einige Schritte vom Rathaus entfernt steht der Lindwurmbrunnen. Eigentlich ejn unheimlicher Platz, dieser Neue Platz. Denn ursprünglich hieß er die „Galgentratte” und diente als Richtstätte.

Gehen wir also rasch weiter in Richtung Karfreitstraße, deren Name an die 12. Isonzoschlacht mit dem Durchbruch bei Karfreit erinnert und stehen vor dem Denkmal Maria Theresias. Diese Bronzestatue erinnert an die große Kaiserin, die im Jahre 1765 mit ihrem Hof in Klagenfurt weilte. Vielleicht ist es gerade im Maria Theresien-Jahr erwähnenswert, daß in Klagenfurt das erste Denkmal der Kaiserin enthüllt wurde.

Aber nun wieder ein Stück weiter und wir kommen zur Dömkirche. Unter den Sakralbauten Klagenfurts nimmt die Domkirche die erste Stelle ein. Ursprünglich eine protestantische Predigerkirche im Jahre 1591 der Dreifaltigkeit geweiht, wurde sie im Zuge der Gegenreformation 1604 den Jesuiten übergeben.

Auffällig ist die großräumige Emporenhalle mit dem mächtigen Tonnengewölbe samt dem kostbaren Stuck aus verschiedenen Zeiten. Besondere Beachtung verdient auch ein Altarbild von Paul Troger.

Unbedingt zu besuchen ist bei einem Altstadtbummel auch das Landhaus, ist es doch der bedeutendste profane Bau dieser Stadt. Ab 1574 bauten der Kärntner Hans Freymann und der wällische Meister Johann Anton Verda fast zwei Jahrzehnte an diesem Werk und es umfängt einen noch heute bei den stattfindenden Serenadenkonzerten unter den Arkaden ein Hauch von jener Zeit. .

Viel gäbe es noch hervorzuheben aus der Klagenfurter Altstadt und es wäre schade, achtlos daran vorbeizugehen. Die steinernen Löwen, die Pestsäule, den Obelisken, Kirchen, Kunstsammlungen. Man benötigt schon einige Zeit um ein wenig in der Vergangenheit zu stöbern.

Aber auch die Neuzeit hat viel zu bieten. Die Nähe des Wörthersees lockt Jahr für Jahr Fremde in die Stadt und dadurch hat man großzügig Einrichtungen geschaffen, die dem heutigen Tourismus Tribut zollen.

Hallenbäder, Tennisplätze (auch Wintertennis), Konzerte, Theater, Reithalle, Wanderwege in der nächsten Umgebung, sorgen buntgemischt für Kurzweil und Erholung.

Klagenfurt nennt sich zu Recht „Sportstadt”, aber auch aufgrund ihrer vielen und großräumigen Grünanlagen „Gartenstadt”. Doch nicht nur das. Messen, Kongresse und Tagungen sorgen für eine zusätzliche internationale Belebung - die zahlreichen Kaufhäuser, Geschäfte und Boutiquen ließen Klagenfurt auch zu einer Einkaufsstadt werden.

Natürlich werden auch intensive Partnerschaftsverhältnisse mit europäischen Städten gepflegt, so mit Wiesbaden (D), Venlo (NL), Glad-saxe (DK) und Görz (I), so daß sich die Stadt auch mit Recht Europastadt nennen kann.

1968* erhielt Klagenfurt dafür auch die Europafahne verliehen, die im großen Sitzungssaal des Rathauses ihren Standort gefunden hat.

Es lohnt sich sicher, einige Zeit in der Kärntner Metropole zu verbringen. Zimmer mit Frühstück gibt es bereits ab ca. S 70,- und nähere Auskünfte erteilt Ihnen gerne das Fremdenverkehrsamt Klagenfurt, A-9010, Rathaus, Telefon 04222/7961-223, 224.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung