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Unsere Urahnen sahen darin eine göttliche Macht: Klimatische Kapriolen waren schwer vorhersehbar und blieben letztlich ein Mysterium. Heute ist daraus „Systemwissenschaft“ geworden: komplex, global und für Normalsterbliche fast ebenso undurchdringlich wie das Walten einer höheren Instanz. Seit langem legen Forscher Indizien für eine drohende Klimakrise auf den Tisch: Beweise aus Nord und Süd, Ost und West. Doch es bedurfte einer 16-Jährigen, um ihre Warnungen auf die Bühne der Welt zu bringen. Seither tobt ein Theater um Greta Thunberg: Die Protagonistin einer neuen Protestbewegung wird geliebt und gehasst – und mischt sich vehement zwischen die Fronten. Dort trifft sie auf gemeine Spötter (Trump), treue Fans (Schwarzenegger) und eine nun ambivalente Kanzlerin (Merkel). Hinter dem Theaterdonner verbirgt sich eine Schlüsselszene. Anders als in Goethes „Faust“ dreht sich die Gretchenfrage heute nicht mehr um Religion, sondern um Wissenschaft: Ist man bereit, ihre Befunde zur Kenntnis zu nehmen? Wie Faust weichen „Klimaskeptiker“ hier gerne aus. Denn es würde ihnen nicht leicht fallen, Gegenbeweise aus dem Hut zu zaubern.

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