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"Lass Drogen nicht ans Steuer": 2018 präsentierten die damaligen Minister Hofer und Kickl (FPÖ) diese Kampagne. "Ich bin drogengefährdet", sagte Hofer, "und zwar durch Menschen, die unter Drogeneinfluss ein Fahrzeug lenken (...)." Seither wird man auf Österreichs Autobahnen auf Plakaten jäh gewarnt: "Drogen =Gefahr". Inhaltlich völlig richtig, aber strategisch unzureichend, denn aus Sicht der Drogenprävention gibt es einige Kritik an der Kampagne. Abschreckung allein ist oft zu wenig, um das Verhalten zu ändern. Und Alkohol wird womöglich gar nicht als "Droge" wahrgenommen - ist aber nicht minder eine Gefahr. Das wissen nun auch H. C. Strache und Johann Gudenus, die auf Ibiza blau gemacht haben. "Zunehmende Alkoholisierung" war an allem schuld, wie Strache betont. EU-Trumpf Harald Vilimsky zeigt dafür vollstes Verständnis:"Wer hat noch nie stockbetrunken einen Blödsinn gesagt?" Dass es ein ganzer Drogencocktail war, bekennt Gudenus: "zu viel Alkohol, gemixt mit Energy-Drinks, und psychotrope Substanzen, um die innere Unruhe zu bekämpfen". Nichts freilich gegen die Droge Macht, wie Herbert Kickl weiß. War es in Ibiza nur "verantwortungslose Besoffenheit", habe in Wirklichkeit die ÖVP das wahre Problem: "kalte und nüchterne Machtversoffenheit". Spielt der vom hohen Ross gefallene Reimeschmied damit auf das Oxymoron der "nüchternen Trunkenheit" an, das bereits die alten Kirchenväter inspiriert hat? Auf der spanischen Party-Insel jedenfalls hätten die Plakate von Hofers Kampagne großes Unheil verhindern können. Schließlich waren wir alle drogengefährdet, und zwar durch blaue Geisterfahrer, die nicht nur unter Drogeneinfluss die Republik verraten wollten.

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