Herbst

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Neues aus der Gutscheinrepublik. Keine Satire.

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Neues aus der Gutscheinrepublik. Keine Satire.

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Gerade noch hatte man betagten Eltern und Nachbarn geholfen, den per Post zugestellten Energiegutschein einzureichen, gerade noch hatte man überprüft, dass die Bankdaten bei FinanzOnline hinterlegt sind, gerade noch hatte man gedacht, gut, dass beim Klimabonus der Post- und Papieraufwand unnötig ist, weil die Überweisung nun automatisch erfolgen kann und wird, gerade noch hatte man sich also auch hierin geirrt, da lag schon der gelbe Zettel im Briefkasten, mit dem Vermerk, die nicht zugestellte RSa-Sendung wäre persönlich abzuholen.

Gerade noch hatte man sich geärgert, da trabte man schon zur Post und reihte sich ein in die Schlange derer, die ebenso verblüfft auf die Aushändigung ihrer Briefe warteten, die vor Ort geöffnet wurden, jeweils zehn Gutscheine einzeln gescannt, gestempelt, sodann bar ausgezahlt.

„Warum so?“, fragte man den stempelnden Postbeamten und dachte an die 18 Millionen, die allein diese Transferaktion (Druck der Gutscheine, Versand etc.) gekostet haben soll. „Damit wir uns sehen.“

Gerade noch hatte man sich über diese Antwort gewundert, da fielen schon die nächsten Blätter, wurden gezählt, gescannt, gestempelt und man stand auf der Straße und rieb sich die Augen. Es war Herbst.

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