Krisen-Register

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Über Ordnung in Seuchenzeiten und Verzeichnisse des Irrsinns.

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Über Ordnung in Seuchenzeiten und Verzeichnisse des Irrsinns.

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Ordnung ist das halbe Leben. Weshalb jeder, der nicht ganz den Überblick verlieren möchte, lieber rechtzeitig darauf schaut, dass er‘s hat, wenn er‘s braucht: ein Register nämlich. Schon in normalen Zeiten ist so ein Verzeichnis durchaus praktisch: Es gibt Patentregister, Melderegister, Urkundenregister und natürlich das Zentrale Vereinsregister – für alle, die wissen wollen, wie Österreich wirklich tickt. In Krisenzeiten ist Überblick freilich noch wichtiger. Fein also, dass Gesundheitsminister Mückstein nach zwei Jahren Seuche auf die Idee gekommen ist, ein „Register für Hospitalisierte“ einzurichten, weil so etwas „für ein effektives Krisenmanagement“ ganz hilfreich sei. Das macht Mut.

Interessant wäre auch ein kleines Jenseits-Register für Social-Media-Ergüsse, die besser nie geschrieben worden wären. Heißer Kandidat wäre ein Tweet, den die Exxpress-Schreiberin Anna Dobler nach dem Historiendrama „Wannseekonferenz“ absetzte: „Das waren nicht nur Mörder, sondern auch durch und durch Sozialisten.“ Das war selbst dem Exxpress zu viel, der sich von Dobler trennte. Einen Rest von Überblick, was dies- und jenseits der Irrsinnsgrenze zu verzeichnen ist, hat man sich also doch noch bewahrt.

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