Kulturkampferl

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Furche-Redakteur Otto Friedrich über den Lockdown und das Kulturkampferl.

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Furche-Redakteur Otto Friedrich über den Lockdown und das Kulturkampferl.

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„Sachlich nicht gerechtfertigt, klientel politisch motiviert und potenziell gemeingefährdend.“ Mit solch starkem Wort, oder soll man gleich sagen: Schaum vor dem Mund kritisiert die „Initiative Religion ist Privatsache“, dass religiöse Veranstaltungen nicht vom zweiten Lockdown betroffen sind. Andere atheistische Stimmen empören sich in ähnlicher Weise. Man kann seine eigene politi sche Agenda natürlich über jedes Thema stülpen und die religiös musikalischen Mitbürger(innen) in Bausch und Bogen als präsumtive Superspreader desavouieren. Oder man könnte die religiöse Lockdownfreiheit (im Detail sind aber die Restriktionen für Gottesdienste auch alles andereals lus tig!) als Argument nutzen – etwa, dass Kulturveranstaltungen mit corona bewährten Präventionsmaßnahmen schleunigst wieder zu ermöglichen sind. Oder dass die Schulen ganz geöffnet bleiben, weil sie beim Infektionsgeschehen nur eine sekundäre Rolle spielen. Ja, man kann und soll die jüngsten Maßnahmen hinterfragen und auf Änderungen dringen, wo es gute Argumente dafür gibt. Ein zu kühlendes antiklerikales Mütchen gehört da allerdings ganz gewiss nicht dazu.

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