Ninja-Pass: Passt nicht!

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Der Verborgene – so lautet die deutsche Übersetzung des japanischen Begriffs „Ninja“. Die sündteure Bewerbung der Ninja-Pässe blieb durch Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage jedoch nicht im Verborgenen.

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Der Verborgene – so lautet die deutsche Übersetzung des japanischen Begriffs „Ninja“. Die sündteure Bewerbung der Ninja-Pässe blieb durch Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage jedoch nicht im Verborgenen.

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Mit dem Ninja-Pass hat die Regierung dem Virus in Volksschulen den Kampf angesagt. 430.000 Euro an Rüstungsgeldern hat man den japanischen Kriegern in den Rachen geworfen – oder eher deren Bewerbung in Anzeigen und Radiospots. Denn geworben werden muss unbedingt! Und Passkultur hat in Österreich eine lange Tradition: vom Grünen Pass und Schwimmpass bis zum Diplomatenpass, damit Alleinvorstände nicht wie der Pöbel reisen müssen. Einen Sonderstatus hat der heilige österreichische Pass – aber für dessen Schutz brauchen wir keine Ninjas, diese Rolle hat schon der Innenminister mit seiner Geheimwaffe Abschiebung übernommen. Pässe dienen nicht nur dem Identitätsnachweis, sie weisen auch Mitglieder aus: Als Rabattsammler getarnt, verstoßen so manche Bonuspässe gegen die DSGVO – alles für die Werbung! Dass man Österreichs Töchtern und Söhnen einen Ninja-Coronatest-Pass verpasste, hat also Tradition. Zwar zum Nachteil der Steuerzahler, weil die Werbekosten am Ende fünfmal so hoch ausgefallen sind wie die Herstellungskosten. Aber wenn die Ninjas zumindest den Babyelefanten als „Wort des Jahres“ erlegen könnten, hätte sich die kostspielige Medienpräsenz doch noch ausgezahlt.

Sie wollen noch mehr Zugespitzt? Lesen Sie "Let's Dance" von Stefan Schocher

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