Orbán und Bese: Romeo und Romeő
Wie wohl die letzte gemeinsame Nacht von Ministerpräsdent Viktor Orbán und seinem frisch geouteten Lieblingspriester Gergő Bese aussah? Ein Blick hinter die Tücher des Himmelbetts im ungarischen Parlament.
Wie wohl die letzte gemeinsame Nacht von Ministerpräsdent Viktor Orbán und seinem frisch geouteten Lieblingspriester Gergő Bese aussah? Ein Blick hinter die Tücher des Himmelbetts im ungarischen Parlament.
„Das Tageslicht ruft“, sagt Gergő Bese. „Du willst schon gehen?“ Viktor Orbán hebt seinen Kopf von der Brust seines Lieblingsgeistlichen, seine Augen füllen sich mit Tränen. „Es ist nicht das Tageslicht. Es sind nur die Straßenlaternen, und die gehören alle meinem Schwiegersohn. Wirklich, das kannst du googeln...“ Bese unterbricht den Redeschwall, der von Orbáns wulstigen Lippen fällt, indem er seine daraufpresst. „Es ist das Tageslicht. Und der linke Brüssel-Mob mit seinen Fackeln“, sagt der Priester sanft, aber bestimmt. „Immer diese Schwuchteleien“, zitiert Orbán fromm den Papst und vergräbt sein Gesicht wieder in Beses Brust.
Bese streicht ihm eine der silbernen Strähnen von der Stirn, die sich nie einig zu sein scheinen, auf welche Seite sie fallen wollen. Er entscheidet sich für rechts. „Ich muss los“, sagt er. „Fliehst du durchs Fenster?“, fragt Orbán. Der Verteidiger des christlichen Abendlandes kichert bei der romantischen Vorstellung. „Nein, über die Dachrinne, nach ungarischer Tradition. Wie dein guter Freund József Szájer damals, als er aus dem schwulen Sexclub abhauen wollte“, erklärt Bese patriotisch, schwingt sich aus dem Bett und fädelt sein Kollar durch den Hemdkragen. „Triff mich in Brüssel! Szájer sagt, die Partys dort sind toll“, ruft er über die Schulter und greift in die Regenrinne. „Leb wohl, leb wohl! Bussi, baba!“