Politik nach dem Aschermittwoch: Zum Totlachen

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Warum der Irrwitz in Österreich den Faschingsdienstag überdauert.

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Warum der Irrwitz in Österreich den Faschingsdienstag überdauert.

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Eigentlich ist der Fasching nun vorbei. Eigentlich hätte die diens­tägige Lei-Lei-Lustigkeit aus Villach – nach dem Wahnwitz aus Moskau – bereits das gesamte Spektrum des Menschseins ausgefaltet. Eigentlich wäre die Zeit nun reif für ein wenig Metanoia, für Umkehr, Buße und Aschenkreuz.

Doch der Irrwitz hält sich hartnäckig. Beim politischen Aschermittwoch in Ried hat er wieder eine Galgenfrist erhalten. Und schon am Freitag hat er seinen nächsten Auftritt vor der OSZE in Wien. Zum Jahrestag der russischen Invasion wird Putins Delegation für ­Totlach-Propaganda in der Hofburg lustige Geschichten über die russische Unschuld erzählen – garniert mit Schenkelklopfern über westliche Dekadenz.

Zur Abrundung könnten die russischen Gäste abends dann noch den Akademikerball besuchen, mit ihren blauen Brüdern im Geiste das Jungdamen- und Jungherrenkomitee der Korporierten bewundern und das Tanzbein schwingen. Wie gut wir walzen und knicksen können, weiß Putin ja schon. Dass die Delegation noch vor dem Ball zum Flughafen eskortiert wird, weil ihr Visum keine rauschenden Feste umfasst, ist eher auszuschließen. Spiel- und Spaßverderber war Österreich ja noch nie.

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