Hans Peter Doskozil: Reminiszenz

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Aus gegebenem Anlass: Erinnerungen an die Ära Kery im Burgenland.

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Aus gegebenem Anlass: Erinnerungen an die Ära Kery im Burgenland.

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Gelernte Burgenländer erinnern sich an einen Altvorderen, Theodor Kery, der 1966 Landeshauptmann des jüngsten Bundeslandes wurde. Der Politiker festigte die Herrschaft seiner Partei im damaligen Armenhaus Österreichs, welche die SPÖ erst kurz zuvor errungen hatte. Kerys Name ist untrennbar mit einem unglaublichen Modernisierungsschub im Osten Österreichs verbunden: höhere Schulen vom Norden bis in den Süden, Kulturzentren (meist von einem Architekten designt), die heute zum Gutteil wieder abgerissen sind, eine Autobahn/Schnellstraße durchs Land und so weiter.

Die Kehrseite der Ära Kery, die bis 1987 währte und mit einer Reihe von Skandalen endete, war eine Unterwerfung weiter Teile des Landes unter die Kuratel der lokalen Sozialdemokratie. Posten im öffentlichen Dienst und auch Mittelvergabe standen im Geruch der Parteibuchwirtschaft. Die SPÖ war auch nach Kerys Abgang vor 37 Jahren im Burgenland nie von den Futtertrögen der Macht abgeschnitten.

Man sollte sich – gerade angesichts der aktuellen paternalistischen Landespolitik, die sich auch als Füllhorn-Ausschütterin ans Landesvolk geriert – an Theodor Kery erinnern. Gerade dann, wenn sein Nachnachnachnachfolger zum Marsch auf Wien geblasen hat.

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