Sexismus im Stadion? Ballesterer-Poesie!

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Über die Sinnsprüche der Ultras des SK Rapid.

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Über die Sinnsprüche der Ultras des SK Rapid.

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Es muss schlimm sein, so allein als Geister­kicker im Stadion. Wo sind sie alle, die stets solidarischen, empathischen, aufmunternden und kreativ sprachspielerischen Fans? Wer schon vorher coronabedingt angeschlagen und energetisch am Boden war, konnte in Selbstmitleid versinken, noch ehe der Ball den Rist touchierte und das Salär am Konto lag. Vor leeren Rängen kicken, das ist eben nicht dasselbe wie die Vollendung eines vollbesetzten Runds oder gar „die pure ­Ekstase, wenn der Ball im Netz zappelt“, wie ein SK-Sturm-Fan inder FURCHE extemporierte. Die Ultras des SK Rapid leiden offenbar besonders an Phantomschmerzen. Um ihre Sehnsucht nach guter alter Fuß­baller-Normalität zum Ausdruck zu bringen, haben sie am 21. Juni beim Heimspiel gegen den TSV Hartberg am leeren Block West ein Transparent affichiert: „A Stadion mit leeren Plätzen is wie a schiache Oide wetzen“.
Das war jetzt vielleicht nicht ganz der richtige Ton, findet der Verein „Wir Frauen im Sport“ – und damit es auch grüne Ultras verstehen, haben sie ein wenig dagegengedichtet: „Das Einzige, was zählt, ist grün. (Drum samma hin in da Marün)“. Alles andere wäre hier nicht zitabel. Wir sind ja nicht im Stadion.

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