Twittern für Fahrradfeinde

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„Ich kämpfe dagegen, dass das sympathische Sportgerät Rad von einer extremen Minderheit zum ganzjährigen Verkehrsmittel uminterpretiert wird, einfach weil man Autos hasst.“ Joe Kalina, Boulevard-affiner Medienmanager und Krisenkommunikator sowie langjähriger Spin-Doktor des roten Reichsviertels, fährt „täglich berufsbedingt kreuz und quer durch die Stadt und oft raus. Beneide Radler, wenn die an mir vorbeifahren und flotter sind. Aber ich will nicht nass werden, schwitzen, frieren, dreckig werden. Will telefonieren und gemütlich im Warmen/Kühlen sitzen und Ö1/FM 4 hören.“ Und er braucht Zeit, um das Twitter-Universum mit seinen Wortspenden zu behelligen. Jedenfalls weiß er: „Umerziehung funktioniert nicht.“ Die Umerziehung, die der rote Recke meint, ist der Ausbau der Radinfrastruktur in Wien, die nach Kalina’scher Anschauung nichts gebracht hat – außer Ärger für die Autofahrer. Radler-Feinde können im Twitter-Verkehr zwischen Kalina und Ganzjahresradfah­rern die Argumente gegen Individualverkehr in der Großstadt nachlesen und auch Beispiele von Anderswo. Alles längst auf dem Tisch also. Aber seit wann fechten Argumente einen Unbelehrbaren an?

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