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Zukunftsgläubig
„Das Tor in die Zukunft" nennt Günther Schiwy, ein anerkannter Fachmann, die ausgewählten Texte zu Fragen der Zeit des 1955 verstorbenen Jesuiten Pierre Teilhard de Chardin. Fast dreißig Jahre nach dem Tod dieses Theologen und Naturwissenschaftlers sind seine Schriften weder in Französisch und schon gar nicht in Deutsch vollständig zugänglich. Nicht zuletzt wegen seiner Stellungnahmen zu den „Fragen der Zeit" erlitt Teilhard das Schicksal eines Propheten, der selbst — und viel länger noch seine Schriften — in der Versenkung verschwand. Dabei hatten — wie diese Texte eindringlich bestätigen — seine Studien und Forschungen keinen anderen Sinn, als Auskünfte über die Gegenwart und Zukunft der Menschheit zu erhalten.
Die hier vom Herausgeber sachkundig angeordneten Texte waren Teilhard selbst sehr wichtig. In zehn Kapitel gegliedert, nimmt er zu allen heute brennenden Fragen Stellung: zur Liebe als geheimnisvollste aller kosmischen Energien, zum Übel in der Welt, zu Krieg und Frieden, zur ökologischen Krise, zum Dilemma des Fortschritts, zur Evolution gegen die Hoffnungslosigkeit. Teilhards Stellungnahmen sind nicht beliebig, sondern der Bezug zur Gegenwart und Zukunft des Menschen wird grundsätzlich erhellt.
Teilhard zwingt seine Sicht dabei nicht auf, er stellt sie dar als die Hellsicht, „in der die Welt für mich eine Transparenz gewonnen hat, die sie vielleicht niemals wiederfinden wird".
DAS TOR IN DIE ZUKUNFT. Ausgewählte Texte zu Fragen der Zeit von Pierre Teilhard de Chardin. Herausgegeben und erläutert von Günther Schiwy. Kösel-Verlag, München 1984.142 Seiten, kart., öS 154,50.
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