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Zukunftsmärchen

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„Machmix oder Der Lauf, den die Welt nahm" nennt Barbara Frischmuth „Eine Bildergeschichte". Es geht drunter und drüber. „Der Krieg war zu Kräften gekommen", ein Mädchen hatte Haus und Heimat verloren, das Lager verlassen, begegnete zum Glück der zweifaltigen Kröte und antwortete auf die Frage nach ihrem Namen: „Macht nix!" So beginnt ein Abenteuer, das ins Reich grenzenloser Phantasie führt.

Der Weltlauf wird immer schneller, das blinde Huhn sieht ein, daß es so nicht weiter geht, eine ohnmäch-telnde Maus schließt sich an, Blindgänger Klein-Gottfried explodierte nicht und tut mit, aber der weiße Oberratt, dem Labor entkommen, führt die Flüchtlingsgruppe an. Er versteht die Parole „Stoppt die Zentrale!" Man verläßt irdische Oberflächlichkeit, geht in die Tiefe, erblickt das Anlitz der Erde, der die totale Mechanisierung auch zuwider ist. Roboter regieren, die enthumanisierten Leute reagieren wie auf Knopfdruck, doch mit Hilfe der Ratten Weisheit schafft Machmix und ihre Begleitung dem rasenden Lauf der Welt eine Atempause. Klein-Gottfried explodiert, die maschinengesteuerte Menschheit wacht auf, der Hirnling Niki ist gerettet und wird vielleicht die Welt retten.

„Eine Bildgeschichte" aus Schreckbildern endet tröstlich, mit neuem Frischmuth sozusagen.

MACHTNIX ODER DER LAUF, DEN DIE WELT NAHM. Von Barbara Frischmuth. Residenz Verlag, Salzburg/Wien 1993. 192 Seiten, öS 278,-.

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