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Zum Nulltarif in Musterbauten

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Einer der größten Aktivposten der niederösterreichischen Landespolitik ist zweifellos das Kindergartenwesen. Seit mehr als dreißig Jahren kooperieren hier Land und Gemeinden in vorbildlicher Weise. 1949 war ein Schulbaufonds ins Leben gerufen worden, der später in den NÖ Schul-und Kindergartenfonds übergeführt wurde. Aus diesem Fonds, der im wesentlichen aus Landesund Gemeindemitteln finanziert wird,1 sind bis heute an die 970 Neu-, Zu- oder Umbauten von Pflichtschulen oder Kindergärten fertiggestellt worden. Hiefür wurden etwa neun Milliarden Schilling aufgewendet. Mit großer Sicherheit wird noch heuer das 1000ste derartige Projekt der Bestimmung übergeben werden können.

Ein Jubiläum wurde erst kürzlich, und zwar in der Gemeinde Wieselburg-Land, gefeiert, als dort ein weiterer Landeskindergarten eröffnet werden konnte, der gleichzeitig das 400ste Kindergartenvorhaben war. Allein für diese 400 neuen Kindergärten wurden mehr als 600 Millionen Schilling investiert.

Diese gewaltige Bauleistung hat entscheidend mit dazu beigetragen, daß es derzeit im Lande unter der Enns bereits insgesamt 766 Landeskindergärten mit zusammen 1259 Gruppen gibt. In ihnen werden durchschnittlich 30.000 Kinder von 1400 diplomierten Kindergärtnerinnen und etwa 870 Helferinnen vorbildlich betreut. Etwa ein Drittel aller Kindergärten bietet den Buben und Mädchen auch ein Mittagessen.

Kein anderes Bundesland kann über ein derart dichtes Netz an Kindergärten verfügen. Im Durchschnitt beträgt die Versorgung der kindergartenfähigen Kinder achtzig Prozent, in vielen Gemeinden aber schon hundert Prozent. Angesichts der sinkenden Geburtenziffern ist man aber zuletzt beim Neubau solcher Einrichtungen vorsichtig geworden. Meistens entstehen neue Kindergärten auch nur in kleinen Gemeinden, so daß eingruppige Neubauten überwiegen. Gearbeitet wird derzeit an etwa zwanzig neuen Vorhaben.

Aber nicht nur, was die baulichen Maßnahmen betrifft, herrschen in Niederösterreich vorbildliche Verhältnisse, sondern auch im gesamten Kindergartenservice. So ist Niederösterreich das einzige Land, das seit Jahren den Nulltarif kennt; das heißt, daß alle Kinder in Niederösterreich, von kleinen Regiebeiträgen für Bastelmaterial etc. abgesehen, kostenlos einen Kindergarten besuchen können. Während in anderen Ländern über solche Möglichkeiten nur diskutiert wird, hat man in Niederösterreich schon vor vielen Jahren diese soziale Großtat realisiert.

Der soziale Fortschritt auf diesem Sektor geht aber weiter. Jetzt wird auch den Eltern ein Teil jener Kosten, die sie für den Transport von Kindern zum Kindergarten aufwenden müssen, vom Land her ersetzt. Entsprechende Richtlinien wurden von der Landesregierung bereits genehmigt; die ersten Überweisungen solcher Subventionen werden noch vor Ende des heurigen Schuljahres erfolgen. Diese Aktion ist vor allem für die Bevölkerung jener Landesteile wichtig, wo Streusiedlungen vorherrschen und wo für den Kindergartenkindertransport relativ hohe Kosten auflaufen.

Umfassende Sportförderung

Aber auch sonst wird für die Jugend in Niederösterreich viel getan. Diese Feststellung läßt sich sehr gut anhand der Jahr für Jahr seitens des Landes für die Sportförderung zur Verteilung gelangenden Mittel belegen. In wenigen Sparten hat sich ein derart grundlegender Wandel in der

Gesamteinstellung vollzogen wie gerade hier. Während die Landesförderung vor etwa einem Dezennium nicht einmal eine Million Schilling ausmachte, beträgt sie derzeit schon rund 45 Millionen Schilling. Das ist aber nur das reine Sportbudget; dazu müssen objektiverweise auch jene Mittel gerechnet werden, die unter anderen Vorzeichen der körperlichen Ertüchtigung der heimischen Bevölkerung zugute kommen. Zählt man die aus fremden „Töpfen” fließenden Mittel zusammen, so ergibt sich insgesamt ein Betrag von weit mehr als 210 Millionen Schilling, was doch eine sehr beachtliche Summe darstellt.

Großen Anteil an dieser „Auf-fettung” des Sportbudgets hat dabei der Schul- und Kindergartenbau, aus dessen Ressort mehr als 94 Millionen Schilling für Sportbelange reklamiert werden können. Weitere 26 Millionen Schilling kommen aus der Landesfinanzsonderaktion für Gemeinden, die Sportstätten realisieren. Etwa 10 Millionen Schilling werden von den Bedarfszuweisungen für sportliche Zwecke abgezweigt. Und schließlich können hier noch jene rund 14 Millionen Schilling berücksichtigt werden, die über die Raumordnung (zentrale Orte) dem Sport zugeordnet werden.

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