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Zusammenrücken!

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Gemeinsamkeit und Einheit in der Kirche sind Österreichs Bischöfen momentan sichtlich ein großes Anliegen. Anläßlich ihrer Frühjahr stagung richteten sie ein entsprechendes Schreiben an die Katholiken Österreichs, in dem es unter anderem heißt:

„Wir meinen, daß nun die Zeit gekommen ist, zusammenzurücken. Wir Bischöfe wollen im brüderlichen Gespräch keinen wichtigen Sorgen ausweichen, von wem sie auch kommen. Wir bitten aber auch nachdrücklich, nicht in abgeschlossenen Gruppen zu verharren, die aggressives Mißtrauen gegen andere zeigen können.“

Der Appell zum Zusammenrücken ist verständlich, notwendig und gut gemeint. Sicher gut gemeint ist auch das Geheimhalten des Abstimmungsergebnisses bei der Wahl des Wiener Kardinals Hans Hermann Groer zum Vorsitzenden der österreichischen Bischofskonferenz. Beides soll dem Frieden in der Kirche Österreichs dienen. Ob dies aber langfristig nicht einer schonungslo sen Offenheit in allen Dingen

- breiter und ausführlicher Diskussionen über strittige Fragen, umfassender Information an die Öffentlichkeit

- bedarf?

Erfreulich offen und intensiv wird über den Grundtext zum geplanten Sozialhirtenbrief diskutiert, 96 Prozent der 100.000 aufgelegten Texte sind schon im Umlauf, kaum ein kirchliches Papier habe seit 1945 solches Aufsehen erregt, berichtete Bischof Maximilian Aichern, der sich als Teilnehmer an der letzten Bischofssynode auch sehr zufrieden mit dem nun vorliegenden Abschlußdokument („Christifideles laici“) zeigte.

Diözesanbischof Stefan Läszlo und Weihbischof Karl Moser sind vom Papst aufgefordert worden, über das nun vollendete 75. Lebensjahr hinaus noch im Amt zu bleiben. Die Bischöfe Egon Kapellan und Klaus Küng haben freigewordene Referate in der Bischofskonferenz übernommen, Kapellari die Liturgie, Küng die Familie.

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