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Zwischen Literatur und Philosophie

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Daß Freuds Psychoanalyse vornehmlich in Frankreich weit über den klinischen Bereich hinaus die intellektuelle Szene tiefgreifend beeinflußt, ist nichts Neues. Ebenso weiß man, daß die französische Freud-Rezeption vornehmlich durch Jacques La-can auf die Auslegung der Sprache des Unbewußten konzentriert ist, und linguistisch-strukturali-stische Nuancen aufweist.

Gerade deshalb war es besonders wichtig, daß auf dem vom Osterreichischen Kulturinstitut gemeinsam mit dem „Centre d'Etudes Freudiennes“ der Universität von Montpellier im Dezember veranstalteten Symposion nicht zuletzt durch die österreichischen Beiträge wichtige ergänzende Nuancen beigebracht wurden.

Es ist nicht zuletzt die Sprachbarriere, die mit dazu beiträgt, die Verwurzelung Freuds in der Österreichischen Geistigkeit des 19. Jahrhunderts ebenso zu übersehen, wie seine Herkunft aus der Tradition des Judentums. Klaus Dethloff (Wien) wies in seiner Deutung des Symboles besonders auf den letzteren Aspekt hin, und zeigte auf, wie sehr die gesamte jüdische Literatur- und Philosophietradition von Freud aufgegriffen wurde. Martin Esslin (Stanford Österreich) machte auf die spezifisch österreichischen Verhältnisse in Literatur und Gesellschaft um die Jahrhundertwende aufmerksam und Peter Kampits (Wien) versuchte anhand der Metapsychologie Freuds die besonderen Einflüsse der österreichischen Geistigkeit darzulegen.

Selbstverständlich ging es den vorwiegend französischen Teilnehmern auch darum, den Tod des Subjekts als zentrale Thema-

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