Hörbiger - © Foto: APA / dpa / Georg Wendt

Christiane Hörbiger: Abschied einer Grande Dame

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1938 wurde Christiane Hörbiger als Tochter von Paula Wessely und Attila Hörbiger geboren. Am 30. November ist sie 84-jährig in Wien verstorben.

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1938 wurde Christiane Hörbiger als Tochter von Paula Wessely und Attila Hörbiger geboren. Am 30. November ist sie 84-jährig in Wien verstorben.

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Die Schauspielerei war ihr in die Wiege gelegt: Wie schon ihre Eltern, das berühmte österreichische Schauspieler-Ehepaar Attila Hörbiger und Paula Wessely, wurde Christiane Hörbiger zum Publikumsliebling – allerdings in erster Linie im Fernsehen, trotz durchaus erfolgreicher Bühnenkarriere. Die Schauspielerin, die nun im Alter von 84 Jahren in Wien gestorben ist, debütierte auf keinen geringeren Brettern als jenen des Burgtheaters. Bereits nach einem Jahr wechselte sie aber 1960 von Wien nach Heidelberg, um sich fern der Eltern profilieren zu können. Später trat sie bei den Salzburger Festspielen – unter anderem als Buhlschaft im „Jedermann“ – auf, spielte in den Münchner Kammerspielen und war von 1967 bis 1985 am Schauspielhaus Zürich unter Vertrag. Zu Ruhm kam sie allerdings im deutschen Fernsehen. Bereits von Kindesbeinen an stand sie vor der Kamera. Ihre Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar brach sie nach wenigen Wochen ab, weil diese nicht mit ihren filmischen Aktivitäten vereinbar war.

In den 1960er Jahren war sie an der Seite des deutschen Volksschauspielers Willy Millowitsch in der Serie „Donaugeschichten“ zu sehen. Einem breiten Publikum bekannt wurde sie durch die Serie „Das Erbe der Guldenbergs“ (1987–1990), in der sie eine mit dem finanziellen Ruin ringende Adelige spielte. Ihre Paraderolle war aber wohl die Juristin Julia Laubach in der deutsch-österreichischen Serie „Julia – Eine ungewöhnliche Frau“ (1999–2003): Mit ihrer Verkörperung einer selbstbewussten und nicht mehr ganz jungen Frau, die privat und beruflich einen Neuanfang wagt, traf sie den Nerv eines ebenfalls nicht mehr ganz jungen Publikums. Hörbiger, die stets Eleganz ausstrahlte und ihren feinen österreichischen Akzent pflegte, konnte auch im Kino glänzen: etwa in der Filmsatire „Schtonk!“ (1992), die für den Oscar als bester ausländischer Film nominiert war. In den letzten Jahren geriet Hörbiger in die Kritik, weil sie sich als Werbeträgerin für den damaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz und einen wegen seiner Arbeitsbedingungen umstrittenen Onlineversandhändler zur Verfügung gestellt hatte. Die Kritiker gehörten aber eher nicht zu Hörbigers Stammpublikum.

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