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Ein Kaiser ohne Glück

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Das Verhältnis zwischen Rayern und Österreich, zwischen Wittelsbachern und Habsburgern war seit dem Mittelalter stets großen Schwankungen ausgesetzt. Auf Phasen gemeinsamer Interessen folgten solche blutiger Kriege.

Eine dieser Phasen der Gegnerschaft kam zum vollen Ausbruch, als 1740 Kaiser Karl VI. ohne männlichen Erben gestorben war und Kurfürst Karl Albrecht von ßayern die Einsetzung Maria Theresias als Erbin der Habsburger-Lande nicht akzeptieren wollte. Er war mit Amalia Maria, der Tochter Josefs I. verheiratet, und erhob selbst Anspruch auf das Erbe.

Frankreich unterstützte den Bayern, auch Friedrich II. von Preußen erkannte die Gelegenheit, und so fielen sie gemeinsam über Maria Theresias Lande her, die Preußen in Schlesien, die ßayern in Oberösterreich.

1741 ließ sich Karl Albrecht in Prag zum König von Rohmen krönen, 1742 wurde der bayrische Kurfürst in Frankfurt als Karl VII. zum römisch-deutschen Kaiser gewählt.

Aber zwei Tage nach der Krönung in Frankfurt am 12. Februar eroberten österreichische Truppen München, 1743 zog Maria Theresia siegreich in Prag ein. Tags darauf kapitulierte die bayrische Armee und übergab das Land der Habsburgerin.

Erst als sich Preußen, die Pfalz und Hessen-Kassel mit dem Wittelsbacher zur „Frankfurter Union” zusammenschlössen, um den Kaiser wieder in seine Rechte als Landesherr einzusetzen, konnte er in München einziehen - aber schon wenige Monate später beendete ein Herzschlag am 20. Jänner 1745 - vor 250 Jahren - das tragische Leben Karls VII., des „wohl unglücklichsten deutschen Kaisers” (Richard Reifenscheid).

Der Wahl Franz Stephans von Lothringen, des Gemahls Maria Theresias, zum Kaiser Franz I. war der Weg geebnet.

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