Kurt Kribitz - © Foto: Marija Kanizaj

Ein Mann des gedruckten Wortes: Trauer um Kurt Kribitz

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Styria-Vorstandsmitglied Kurt Kribitz ist 64-jährig nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben.

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Styria-Vorstandsmitglied Kurt Kribitz ist 64-jährig nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben.

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Leidenschaft für gehaltvolles Papier, für das Haptische, für die gute alte Printzeitung; eine ausgeprägte Liebe zum Detail; und zugleich ein steter Drang nach technologischer Innovation und Perfektion: Das waren die Triebfedern im Wirken von Kurt Kribitz.

1957 in St. Veit/Glan geboren, absolvierte er die Lehre zum Schriftsetzer, besuchte danach die Höhere Graphische Bundeslehr- und Versuchsanstalt in Wien und war anschließend in leitenden Positionen im Druck- und Verlagswesen sowie in der Verpackungsindustrie tätig. Berufsbegleitend absolvierte er den Exportlehrgang an der Universität Graz sowie ein Marketingstudium an der Fachhochschule. 2002 ist Kribitz zur Styria gestoßen, zu der auch DIE FURCHE gehört, ab 2004 war er als Geschäftsführer der Styria-Printgroup erfolgreich tätig – und erarbeitete sich dabei den Ruf, der versierteste Printexperte und Druckereimanager im deutschsprachigen Raum zu sein. 2016 wurde der Kärntner schließlich in den Styria-Vorstand berufen. In seine Verantwortung fielen unter anderem die Investitionen in die Druckerei in St. Veit und in die 30-Millionen-Euro-Druckmaschine in Graz-Messendorf.

Die Erhabenheit beim langsamen Anlaufen einer solchen absoluten Maschine, die das eigene Geschriebene tausendfach in perfekte Lettern setzt, wurde für DIE FURCHE nicht zuletzt durch ein Video spürbar, das anlässlich der 75-Jahr-Ausgabe der Zeitung vom 1. Dezember 2020 den Weg von Graz in die Bundeshauptstadt fand.

Kurt Kribitz war freilich nicht nur Drucker aus Leidenschaft sowie Manager mit Verve und Handschlagqualität, sondern auch Humanist – und als solcher Verfechter eines nachhaltig unabhängigen ­Journalismus, analog wie auch digital: „Wie unverzichtbar die Rolle der Medien ist, wird uns täglich vor Augen geführt“, wusste Kribitz. „Mutige, verantwortungsvolle und reflektierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unbeeinflusst ihrer freien journalistischen Arbeit nachgehen können, sind dafür unerlässlich. Dafür die Voraussetzungen zu schaffen, setze ich mich gerne täglich ein.“

Seiner eigenen schweren Erkrankung ist Kurt Kribitz mit unerschütterlicher Gelassenheit und Zuversicht begegnet, wie Freunde erzählen. Am Donnerstag vergangener ­Woche ist er ihr erlegen.

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