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Eine zeitgemäße Liturgie als Ziel

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Weltweit sind es sechshundert Kinder- und Jugendchöre mit rund 25.000 Sängerinnen und Sängern, die bei regelmäßigen „Kongressen” Gelegenheit zumusikalischem Austausch haben. 21 Mitglieds-Chöre hat die Vereinigung „Pueri Cantores” in Österreich, 125 Chöre aus achtzehn Ländern. Zum diesjährigen internationalen Treffen kamen 4.800 Sänger nach Salzburg. Sie gestalteten Konzerte und Liturgische Feiern in Salzburger Stadtpfarrkirchen. Im Mittelpunkt der Programme standen Chor-Kompositionen von Anton Bruckner. Abschluß und Höhepunkt war das Pontifikal-amt am Sonntag im Salzburger Dom: Uraufgeführt und über Eurovision direkt im Fernsehen übertragen wurde die „Missa nova: Laudate Pueri do-mini”. Dieses Auftragswerk für Kantor, Chor, Volksgesang, sechzehn Bläser, vier Orgeln und Schlagzeug wurde von vier Komponisten geschaffen: von Bertold Hummel (Deutschland), Peter Planyavsky und Franz Thürauer (Österreich) und der jungen tschechischen Kirchenmusikerin Jitka Ko-zeluhova. Die Bealisierung einer zeitgemäßen liturgischen Form sei das Ziel bei der Konzeption dieses Werkes gewesen, erklärte Josef Bogensberger, Präsident der „Pueri Cantores Aus-triae”.

Einige Salzburger Pfarren haben sich besonders um die achtzehn Chöre aus Osteuropa, darunter je fünf Ensembles aus Bußland und der Ukraine, verdient gemacht: Zwölf dieser Chöre wurden unentgeltlich untergebracht. McDonalds Salzburg lud zu einer Hamburger-Verkostung.

Der internationale Chorverband „Pueri Cantores” ist schon lange keine nur-katholische Vereinigung von

Knabenchören mehr: Mädchen- und Jugendchöre werden ebenso aufgenommen wie Ensembles anderer Konfession. Kriterium für die Aufnahme in die nationalen Chorverbände ist die Betätigung im liturgischen Bereich der jeweiligen Konfession. So hat die Öffnung in den Osten Europas auch zur Aufnahme orthodoxer Chöre geführt. Beine Konzertchöre werden nicht aufgenommen. Den Kongressen der „Pueri Cantores” liege, laut Bogenberger, keinesfalls der . Wettbewerbsgedanke zugrunde. Die Vereinigung ist aus der liturgischen Erneuerungsbewegung hervorgegan -gen und hat ihre Wurzeln in Frankreich: 1947 gründete Monsignore Fernand Maillet den Internationalen Verband der „Pueri Cantores” und lud noch im selben Jahr 3000 junge Sänger nach Paris. Seither treffen sich die „Pueri Cantores” alle zwei Jahre in einem der Mitgliedsländer.

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